Liebe Leute, da es doch immer wieder ähnliche Fragen gibt die Neuankömmlinge bei uns beschäftigen, hab ich hier mal eine übersichtliche Zusammenstellung, die sehr viele Fragen beantwortet:
Bitte beachtet auch unsere Zusammenfassung über alles wichtige zur ZW-Haltung weiter unten!
Also erst lesen, dann fragen!
Zur Haltung allgemein ist erstmal zu sagen, das man Zwergwachteln monogam hält, also ein Hahn, eine Henne (1,1). Sicherlich gibt es auch hier Ausnahmen von der Regel, aber im Großen und Ganzen kann man sagen, das davon abzuraten ist mehrere Hennen auf einen Hahn, mehrere Paare oder sonstige Konstellationen die mehr als zwei Tiere umfassen, zu halten. Experimente gibt es genügend, aber dazu sollte man bereits Erfahrungen in der ZW-Haltung gesammelt haben. Zumeist problemlos kann man auch zwei Hähne gemeinsam halten, aber nur solange keine Henne in Seh- oder Hörweite ist.
Die Mindestgröße für ein Zwergwachtelpaar beträgt 1,5m². Nein, nicht weniger!
Welche Pflanzen für eine Innenvoliere geeignet sind, könnt ihr hier nachlesen.
Unser Video zur artgerechten Einrichtung einer Voliere für Zwergwachteln könnt ihr euch hier auf Wachtel-TV anschauen.
Ob und wie ZW ganzjährig in einer Außenvoliere leben können, findet ihr hier.
Welche Pflanzen für eine Außenvoliere geeignet sind, steht hier.
Mit welchen Vögeln ZW sich gut vertragen oder auch nicht, haben wir hier in verschiedenen Threads auseinander klasmüsert. Betonen kann man hier aber schonmal, das Spitz- und Krummschnäbel nur in wenigen Fällen zusammen gehalten werden können! Unser Video zur Vergesellschaftung könnt ihr euch hier auf Wachtel-TV anschauen.
Zum Thema Hauptnahrung, also Saatenmischungen (z.B. 50% Exotenfutter und 50% Wellensittichfutter) für ZW, findet ihr hier alles nötige. Hier nochmal der Hinweis: Legemehl ist nicht für Zwergwachteln geeignet! Grundsätzlich gilt: Eiweißreiches Futter nur 1x die Woche geben und alle paar Wochen eine längere Pause einlegen!
Welches Grünfutter schmackhaft ist, könnt ihr hier nachschlagen. 1-2x die Woche reicht eine kleine Menge Grünfutter aus. Auch hier auf regelmäßige Pausen achten, damit die Hennen Legepausen einlegen.
Wer wissen möchte, wie so eine Naturbrut abzulaufen hat, kann sich in diesem sehr interessanten Thread mal umschauen: Klick!
Unsere Farbschlagdatenbank für ZW findet ihr hier mit tollen Fotos vorgestellt!
Zu einem bei Zwergwachteln leider nicht untypischen, aber vermeidbarem Problem, der Legenot, findet ihr hier "erste Hilfe" Tipps! Zur für eine legende Henne sehr wichtigen Kalziumversorgung, findet ihr hier Tipps: Kalziumversorgung
Ich möchte an dieser Stelle nochmals betonen, wie wichtig eine ausreichende Kalziumversorgung für eine Henne ist. Außerdem sind regelmäßige Legepausen (nach spätestens 14 Eiern) nicht nur eine Erholung wie die Tiere, sondern auch natürlich, da ZW in der Natur im Jahr vielleicht 3 Gelege produzieren und eine wohlverdiente lange Winterpause haben, die wir unseren Tieren ebenfalls gönnen sollten!
Zu der ebenfalls wichtigen Bestrahlung mit Sonnenlicht (wird u.a. gebraucht um Kalzium zu verarbeiten!) oder deren Alternative, haben wir hier einmal diskutiert: Birdlampe trotz Fensterplatz?
Allgemeine Tipps für eine artgerechte Haltung von Chinesischen Zwergwachteln
Chinesische Zwergwachteln hält man idealerweise als Paar (1 Hahn + 1 Henne). So fühlen die Tiere sich am wohlsten. Konstellationen mit mehreren Hennen auf einen Hahn (wie es in der Haltung japanischer Legewachteln üblich ist) bringen unnötige Unruhe und Stress für die Tiere, die dominante Henne wird die Konkurrentinnen jagen, oder gar töten. Möglich ist es allerdings in den meisten Fällen, zwei Hähne zusammen zuhalten. Allerdings nur, wenn keine Hennen in Rufweite sind.
Voliere
Eine Voliere ist als Zwergwachtelheim am besten geeignet. Dieses sollte mindestens 1,5 m² groß sein, besser noch größer- die Tiere sind sehr lauffreudig und aus vielseitiger Erfahrung kann man sagen, dass ein Platzangebot von z.B. 4 qm und mehr auch noch voll genutzt wird. Die Höhe sollte möglichst um die 50cm- 60cm betragen (für begehbare Volieren bietet sich natürlich eine größere Höhe an), wobei die Decke auf jeden Fall abgepolstert (Schaumstoff, „Blubber“-Folie) werden muss, da Zwergwachteln sich leicht erschrecken und auffliegen (bis zu 7 m!). Die Gefahr eines Genickbruchs oder schwerer Verletzungen ist sehr hoch! Angenehm für die Tiere ist es, wenn drei der vier Volierenseiten nicht einzusehen bzw. geschlossen sind. Erprobt und für gut befunden sind alternativ Terrarien (Achtung, keine Aquarien!) die es zum Teil recht günstig über das Internet zu beziehen gibt. Es besteht außerdem die Möglichkeit ZW ganzjährig in einer Außenvoliere zu halten, wobei diese ein frostsicheres und ggf. beheizbares Schutzhaus beinhalten sollte. Ansonsten gelten die gleichen Voraussetzungen wie für die Zimmervoliere.
Gestaltung
Noch wichtiger als die Größe der Voliere ist deren Gestaltung: zusammengebundene Zweige, schräg gestellte Bretter, Rinde, Steine, Grasbüschel usw.! Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Je natürlicher der Lebensraum** und je ungestörter die ZW sind, desto wohler fühlen sie sich, sind sicherer und erschrecken kaum noch, sie werden sogar recht zutraulich. Für den „natürlichen Touch“ eignen sich abwaschbare Plastikpflanzen. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, dass sich keine Kleinteile daran befinden, die die ZW abzupfen und fressen könnten. Sehr geeignet, aber etwas höher im Preis, sind Kunstpflanzen, die auch für den Lebensmittelbereich gedacht sind. Sie enthalten keine giftigen Zusatzstoffe (sie gasen nichts aus), sie sind als „lebensmittelecht“ deklariert.
Wer stattdessen lieber echte Pflanzen nehmen möchte, achtet auf deren Ungiftigkeit. Viele Zimmerpflanzen sind hochgradig giftig! Unbedenklich sind calisia, auch als Golliwoog bekannt, und die Grünlilie und natürlich Kräuter, (Wild-)Grasbüschel. Bei der Grünlilie ist aber zu beachten, dass die Blüten sehr wohl giftig sind! Eine Pflanze mit Kindeln, aber ohne Blüten, ist also unbedenklich. Da Zwergwachteln aber alles fressbare Grüne in kürzester Zeit zerlegen, greift man doch lieber auf die künstliche Variante zurück, oder legt sich einen guten Vorrat an Ablegern zu.
**natürlicher Lebensraum
Wenn man bedenkt, wie die ZW in ihrer natürlichen Umgebung lebt, kann man sich schon etwa ausrechnen, dass die Voliere der ZW möglichst dicht bepflanzt wird, bzw. Kunstpflanzen eingebracht werden. In ihrer Heimat, nämlich S-O-Asien, leben ZW in Wiesen und Feldern aus Wildgräsern. Hier finden sie Nahrung und Tarnung. Ihr Lebensraum umfasst also eine Höhe von ca. 50- 60 cm und die Sicht bis zum nächsten Grasbüschel. Sie hinterlassen richtige kleine Laufwege und Tunnel im Grasgewirr.
Einstreu
Möglich ist u.a. Buchenholzgranulat, Hanfstreu, Sand, Rindenmulch, Holzpellets, usw. Stroh und Heu ist weniger gut geeignet, höchstens zum Nestbau. Ein Sandbad- Vogelsand oder keimfreie und ungedüngte Erde- ist hierbei ein absolutes Muss, da die ZW dies zur Gefiederpflege benötigen! Außerdem lieben sie es! Eine Schale mit Erde/Sand sollte immer bereit stehen.
Für Außenvolieren eignet sich die gleiche Einstreu, wenn man ein Fundament oder Steinplatten verlegt hat. In einer Biotopvoliere bedient man sich der Erde, die eh schon im Garten vorhanden ist.
Standort der Innenvoliere
Idealerweise in einem ruhigen Raum und auf Augenhöhe. Die Küche ist auf keinen Fall der richtige Platz, da Teflondämpfe für Vögel sehr giftig sind! Ebenso ist das Schlafzimmer nur bedingt geeignet, da ZW durchaus auch in den frühen Morgenstunden geneigt sind ein bisschen Lärm zu veranstalten.
Ideale Ernährung für Chinesische Zwergwachteln
Eine Mischung aus Exoten- und Wellensittichfutter (50:50) hat sich bewährt. Möglich ist es auch Waldvogelfutter beizumischen, aber wegen des erhöhten Proteingehalts bitte nur sehr sparsam füttern. Von Kanarienvogelfutter, und somit auch die Vergesellschaftung mit Kanarien, ist unbedingt abzuraten, da es zu fett ist! Insgesamt ist darauf zu achten, dass das Futter nicht zu viele ölhaltige Saaten enthält, wie beispielsweise Negersaat. Mit Exotenfutter ist man immer auf der sicheren Seite.
Weiterhin sollten Grit und auch Sepiaschale immer frei zur Verfügung stehen.
Zur Eiweißversorgung kann Eifutter oder Insektenlebendfutter (z.B. Mehlwürmer) gereicht werden. Achtung: Dies sollte in Maßen geschehen! 1 x die Woche Eifutter (ein TL) und ab und zu einige wenige Mehlwürmer sind ausreichend, außerdem sollte man darauf achten, dass die Henne regelmäßig Legepausen einlegt. In dieser Zeit sollte kein Eiweiß zugefüttert werden! Mutiert die Henne zur „Dauerlegerin“ oder werden ihre Eier durch zu viel Eiweiß zu groß, besteht die Gefahr einer häufig tödlich verlaufenden Legenot! Wenn die Henne bis zu 14 Eier gelegt hat, sollte sie eine Legepause bekommen, in der kein Eiweiß und auch nur wenig Grünfutter (höchstens 1x die Woche) gefüttert wird. Über die Wintermonate (Anfang November bis Mitte März) empfiehlt es sich generell die natürliche Pause zu nutzen und auf Eiweiß ganz zu verzichten.
Hirsekolben ist als „Leckerli“ ab und an (ca. alle zwei Wochen) gut geeignet.
Grünfutter wird gerne genommen und ist gesund: Golliwoog, Vogelmiere, Salatgurke ohne Schale oder aber gewaschen, Grasbüschel (ruhig mal mit Erdballen zum Bespaßen), Obstholz mit frischen Trieben, Kräuter, blühende Brennnessel, Löwenzahn usw.! Achtung: Sollten die ZW Durchfall bekommen, die Gabe von Grünfutter sofort reduzieren! Also, alles in Maßen!
Ein Muss ist außerdem ein Präparat zur Versorgung mit Kalzium (z.B. Avisanol GE oder Calcivet), da Grit und Sepia oftmals nicht ausreichen. Gerade bei dauerlegenden Hennen. Die Henne braucht Kalzium, um die Eierschale auszubilden. Bekommt sie zu wenig zugeführt, zieht sie das Kalzium aus ihren Knochen. Da auch dieser Vorrat begrenzt ist, erleidet sie ein poröses Skelett oder legt „Windeier“ (Eier ohne Schale),- auch diese können zu einer Legenot führen.
Falls keine UV-Tageslichtlampe (z.B. eine „Birdlampe“) für die Voliere vorhanden ist, sollte außerdem Vitamin D3 zugeführt werden, da das Kalziumpräparat seine Wirkung sonst nicht entfalten kann. Es sei denn, die ZW leben draußen im ungefilteren Licht, dann reicht die Gabe von Kalzium, denn das zum Kalziumhaushalt notwendige Vit. D3 wird durch die UV Strahlung über die Federn dann selbst gebildet. ACHTUNG!!! Fensterscheiben filtern die verschiedenen UV- Strahlen, das Licht hinter einer Scheibe gilt somit nicht als Sonnenersatz!!!
Täglich frisches Wasser ist selbstverständlich, dieses könnte mit Apfelessig, der vielseitige positive Eigenschaften hat, aufgewertet werden. Hier empfehlen sich 1ml auf 100ml. Oder man verwendet stattdessen in der warmen Jahreszeit „Blautinktur“ gegen Keime im Trinkwasser.
Impfen
Die Impfung ist unter ZW-Haltern sehr umstritten. Das liegt vor allem am Impfstoff, der für ZW nicht zugelassen ist. Dennoch wird von vielen Ausstellern eben diese Impfung verlangt. Ausfälle von bis zu 60% aller Tiere sind nach solchen Impfungen keine Seltenheit.
Vergesellschaftung mit anderen Tieren
Grundsätzlich sollte man sich an die Regel halten: keine Spitzschnäbel mit Krummschnäbeln vergesellschaften. Zwergwachteln sind auch keine Müllschlucker oder Resteverzehrer ihrer Nachbarn aus den oberen Etagen. Sie bekommen ihr eigenes Futter, eben eine Exotenmischung, und sie sollten ihr eigenes Revier ungestört nutzen können, ohne dass ein verspielter Wellensittich, oder ein neugieriger Nymphensittich ihr Heim, und ihr Hab und Gut zerspielt, sprich: zerstört. Prachtfinken als Bewohner der oberen Etagen, so man denn über eine größere Voliere verfügt, können sich sehr gut mit den Wachteln arrangieren. Allerdings, und das kann vom Charakter der ZW abhängig sein, gab es schon totgebissene junge Finken, die nach dem Ausfliegen zunächst auf dem Boden landeten. Auf der sicheren Seite ist man immer, wenn jede Art ihr eigenes Reich hat.
Wer seine Zwerge mit Kanarienvögeln vergesellschaften möchte, könnte sich überlegen, die Kanarien auf Exotenfutter umzustellen, denn auch hier gilt wieder: die ölhaltigen Saaten des Kanarienfutters sind für Zwergwachteln viel zu fett.
Von der Vergesellschaftung mit anderen Tieren ist grundsätzlich abzuraten.
Auf einen Blick: Die ZW-Checkliste
Zimmervoliere (mind. 1,5m² und 50cm hoch, Deckenpolsterung!): - Einstreu: Buchenholzgranulat, Hanfstreu, Sand, Rindenmulch, Holzpellets... - Sandbad, abwechslungsreiche Gestaltung, viele Versteckmöglichkeiten, etwas Heu zum Rumzupfeln... - bei Zimmerhaltung eine UV-Lampe
- Näpfe für Futter, Vogeltränke (Wasser kann auch in einem Napf gegeben werden, verschmutzt aber so schneller) - Futtermischung aus 50% Exoten- und 50% Wellensittichfutter - Eifutter oder/ und Lebendfutter in Maßen - immer frei zur Verfügung: Grit und Sepia - Grünfutter - täglich frisches Wasser
Aussenvoliere: - Zubehör wie bei Zimmerhaltung.
Eine Biotopvoliere, bepflanzt mit Beerensträuchern (Erd-, Heidel-, Johannisbeere...), Büschen, Gras, Farn (auch hier wieder drauf achten, nichts giftiges zu pflanzen) usw. ist ein Wachtelparadies. Hier finden sie Sichtschutz, fühlen sich schnell sicher, und wenn sie erst einmal herausgefunden haben, dass der große Zweibeiner nur Gutes bringt, werden sie auch unter Beobachtung ganz gelassen ihr Revier durchqueren.
Was man vor der Anschaffung bedenken sollte
Zwergwachteln können einem unerfahrenen Halter schon mal Sorgen bereiten, denn sie nehmen eine nicht so optimale Haltung schnell übel und reagieren mit Verhaltensauffälligkeit.
Keine Einzelhaltung- eine Wachtel ohne gegengeschlechtlichen Partner, oder zumindest einem gleichgeschlechtlichen Freund, ist eine unglückliche Wachtel.
ZW beiderlei Geschlechts krähen/rufen recht laut, auch schon mal nachts. Auch wenn die Lautstärke als subjektiv empfunden wird, sollten sich geräuschempfindliche Menschen darüber im Klaren sein. Außerdem sind hier etwaige Nachbarn zu bedenken (Wohnungshaltung).
Typische Verhaltensauffälligkeiten
Rupfen/ Federn fressen
Fast immer handelt es sich dabei um Stress, weil beispielsweise die Voliere zu klein ist und/ oder nicht genügend Versteckmöglichkeiten vorhanden sind, sodass die Tiere sich auch mal aus dem Wege gehen können. Fängt eine Wachtel erstmal das Rupfen der Federn an, sollte schnell gehandelt werden, denn dieses Verhalten kann zu einem richtigen „Tick“ ausarten und wird später selbst bei optimaler Haltung nicht mehr gelassen.
Tipp: Paare sofort trennen, bis die Federn nachgewachsen sind, die Haltung verbessern, und anschließend eine erneute Zusammenführung der Paare.
Jagen
Meist ist es der Hahn, der seine Henne kreuz und quer durch die Voliere scheucht. Die Gründe liegen fast immer in einer überhöhten Triebigkeit des Hahns.
Tipp: Abhilfe schafft eine Reduzierung der tierischen Proteine. In den Wintermonaten, da eh keine Proteine gefüttert werden (oder zumindest sehr, sehr sparsam), sollte auch eine künstliche Beleuchtung dem Tageslicht angepasst werden- 12 Stunden Dauerbeleuchtung sind dann einfach zu lang und lassen bei den ZW keine richtige Winterpause aufkommen. Maximal 6 Stunden Kunstlicht sind neben dem sonst noch einfallenden natürlichen Tageslicht ausreichend. Wenn möglich, wird auch die Raumtemperatur reduziert. Solche Maßnahmen sollten jeden übersteigerten Trieb „abkühlen“. Auch hier ist wieder auf eine abwechslungsreiche und gut strukturierte Voliere zu achten, damit sich der gejagte Partner ggf. zurückziehen kann.
Auffliegen/ nächtliches Auffliegen
Eine ZW, die auffliegt, fühlt sich in ihrem Revier nicht richtig sicher. Um sich zu verstecken, duckt sie sich unter einem Busch, zwischen Gras, und allem, was ihr am Boden als Versteck und Tarnung dient. Als letzten Ausweg wählt sie die Flucht durch Auffliegen, wenn man ihrem Bodenversteck zu nahe kommt oder diese eben nicht genügend vorhanden sind. In einer gut strukturierten Voliere mit vielen Verstecken hat sie diese letzte Fluchmöglichkeit kaum nötig.
Besonderheit: Nächtliches Auffliegen Da muss man einfach rumprobieren. Manche ZW sind nur bei absoluter Dunkelheit, andere nur bei einer kleinen „Mondscheinbeleuchtung“ ruhig. Entsprechende Beleuchtung gibt es im Fachhandel, oder man versucht ein Steckdosennachtlicht.
Eierpicken/ -hacken
Eine Wachtel, die einmal vom Inneren eines Eis genascht hat, auch vom eigenen, ist schnell auf den Geschmack gekommen. Diese Eiweißquelle wird sie sich nicht mehr entgehen lassen.
Tipp: Frisch gelegte Eier werden sofort entfernt und gegen Kunsteier ausgetauscht. Diese werden auch versucht, aber bald lernt die ZW, dass diese Eier nicht zu „knacken“ sind und wird auch nach einiger Zeit die eigenen Eier nicht mehr anpicken. Eine Reduzierung des eiweißreichen Anteils des Futters für eine Zeit, reduziert auch das Eierlegen, sodass man sicher sein kann, die wenigen Eier die noch gelegt werden, auch direkt zu erwischen, bevor die Henne schneller war.
Die Küken sind da- aber der Hahn greift sie an
Jeder, der einmal die winzigen Küken der ZW gesehen hat und sie mit ihren Eltern beobachten konnte, ist entzückt. In einer harmonischen ZW-Ehe hudert (wärmt) auch der Hahn, zeigt den Küken ebenso wie die Henne, was essbar ist, wo das Wasser steht, usw. Um so entsetzter wird der Halter sein, wenn der Hahn sich als „Rabenvater“ entpuppt, auf die Kleinen einhackt, oder sie bei den zarten Füßchen packt und durch die Luft wirbelt.
Während der Brut sollte man daher auf tierisches Eiweiß verzichten, das der Hahn zwar durch Locken seiner Henne anbieten möchte, es letztlich dann doch meist selbst frisst, weil die Dame trotz der Verlockung ihr Gelege nicht verlassen wird. Das, und überhaupt ein großes Angebot an Proteinen, macht den Hahn sehr triebig und er wird die Küken weghacken, um mit seiner Henne Nachwuchs zu zeugen. Dass es seine eigenen Küken schon aus dem Ei geschafft haben, erkennt er nicht- der Trieb ist einfach stärker und er sieht die Kleinen als Eindringlinge an.
Ein weiterer Faktor kann auch hier wieder die Reviergröße sein. In einem beengten Revier wird er seine Küken als Eindringlinge ansehen und sich wieder den benötigten Platz verschaffen wollen. Häufig hat sich auch eine Barriere bewiesen, über die der Hahn sich vor Henne und Küken flüchten kann, wenns ihm zu bunt wird. Bei einer Höhe von ca. 10 cm kommt der Hahn locker drüber, aber für die Küken ist sie nicht zu überwinden. Achtung: Dennoch sollte mehr als ein Auge darauf geworfen werden, dass sich nicht doch ein Küken an der Seite durchschlängeln kann und dort womöglich nicht mehr gehudert wird.
Ein auffälliges Einhacken der Elterntiere auf die kleinen Füßchen der Küken könnte auch mit einer Verwechslung zusammenhängen: Die kleinen Zehen sehen Mehlwürmern sehr ähnlich. Deshalb ist die Fütterung von Mehlwürmern bei Zuchtpaaren nicht zu Unrecht umstritten, zumal es Alternativen zu Mehlwürmern gibt.
liebe Grüße Marie ________________________________________________________________________________________
"Artgerechte Wachtelhaltung ist tiefgekühlt oder in der Pfanne!" (O-Ton mein Vater)