Sowas ist immer blöd, aber es passiert nur einmal. Danach weiß man wie gründlich man sein muss. Also Kopf hoch!

Und alle anderen, die den Sinn einer Abtrennung nicht so einsehen wollen, haben mal wieder ein Beispiel dafür, wie wichtig es eben doch ist.

Danke für euren Zuspruch!
Ich hatte zwar gelesen, wie schlimm eine fehlende Abtrennung sein kann, aber dass das so schnell geht und wirklich so krass ist hätte ich nicht gedacht. Aber eigentlich logisch dass es so ausgehen musste - die Henne konnte ja auch zur Verteidigung nicht hinterher.
Jetzt ist wirklich alles dicht, bei der Gelegenheit hab ich auch alle anderen Stolperfallen wie etwas tiefere Löcher und so gleich beseitigt. 100% sicher werde ich es nicht hinkriegen, dafür gibt es in einem Außengehege zu viele Gefahrenquellen. Es liegen ja auch Äste und Zweige kreuz und quer, es gibt größere Hindernisse, die bereits mehrmals zur Unterbrechung des Sichtkontaktes geführt hatten. Noch haben alle Küken die Mutter aber nach spätestens ein paar Minuten wiedergefunden. Sie wechselt aber häufig ihren Standort, so dass die Jungen das ganze Abteil kennen lernen. Die Kleinen picken übrigens auch kräftig im Streu herum, mittlerweile ein Gemisch aus Erde, Rindenmulch, Heu und Holzeinstreu. Ich hoffe, sie fressen nicht zu viel falsches Zeug. Allerdings sitzen sie auch immer wieder zusammen mit der Mutter auf dem Unterteller, den ich jetzt mit etwas Küchenpapier rutschfest gemacht habe. Sie fressen ordentlich.

Die Mutter "schmeißt" die Kleinen ca. alle 15 Minuten aus dem Gefieder, schüttelt sich richtig, so dass die Küken alle unten rausfallen, und rennt dann rufend weg. Die Küken dann sofort hinterher, manche machen einen Umweg über das Futter. Der Nachzügler ist immer noch relativ wackelig auf den Beinen (die anderen sausen schon ziemlich flott herum), schaut dann meistens erst recht doof in der Gegend rum, braucht eine Weile, bis er kapiert hat und watschelt dann etwas tollpatschig der Mutter hinterher. Wirkt etwas schwer von Begriff.

Schöne Beschreibung, vielen Dank dafür!

Heute sind die 7 Küken (bis auf das langsame letzte) schon sehr flott auf den Beinen. Sie flitzen so schnell durch das ganze Gehege, dass ich sie kaum fotografieren kann. Nachdem es relativ warm ist laufen sie teilweise bereits mehrere Minuten ohne Mutter herum, bleiben aber fast alle immer in ihrer Nähe. Wie gestern auch wärmt die Mutter die Kleinen, schüttelt sie aber aus den Federn, sobald die ersten einen neuen Ausfall machen, und läuft fast hektisch durch die Voliere. Dabei passiert es des Öfteren, dass sie auf den Jungen herumsteigt, was diese aber bisher gut überstehen. Manchmal sind einzelne Küken schneller als sie und laufen ihr dann so zwischen den Beinen herum, dass sie fast zwangsläufig draufsteigen muss. Die Henne ist sehr wachsam, bleibt immer wieder stehen, was die ersten Kleinen dazu nützen, sofort wieder unter sie zu kriechen.
Es passen tatsächlich alle 7 noch gut unter sie, oft sehen aber Füße oder Schnäbel unter ihr heraus (siehe Fotostrecke).
Auf den folgenden Bildern sehr ihr, wie so ein Wärmen, Herausschütteln, gemeinsam Fressen und erneut Wärmen aussieht. Auf den letzten Bildern fehlte ein Küken, dass den Anschluss verloren hatte und piepsend hinter einem Stein saß. Es hatte keinen Sichtkontakt mehr. Die Mutter machte sich richtig groß, um einen besseren Überblick zu haben und fing an, extrem laut zu rufen, bis der Nachzügler dann endlich da war und Unterschlupf gefunden hatte.

Ein Küken hat heute eine große Raupe gefunden, die Mutter hat versucht, sie ihm abzujagen, ohne Erfolg. Das Kleine war einfach zu schnell für sie und konnte unter den Ästen durchwuseln. Ein weiteres hat heute eine Fliege aus der Luft geschnappt. Die sind richtig fix geworden!

EDIT: Leider stimmt die Reihenfolge der Bilder nicht mehr. Dann ist es eh schon egal und ich häng die Bilder vom Gehege gleich dran. Die Wärmelampe, die wir für Notfälle reingehängt haben, wurde inzwischen wieder entfernt.

Ich finde es immer wieder toll,sowas zu lesen und auch Bilder zu sehen
Am liebsten würde man bei sowas den ganzen Tag davor sitzen,um das ganze Treiben nur zu beobachten

Genau das tu ich auch
Viele Grüße
Sandi

Tag 4:
Heute sind die Küken bereits viel länger ohne Mutter unterwegs, manchmal bis zu 5 Minuten. Die kräftigsten und mutigsten fünf verlassen die Mutter inzwischen auch ohne deren "Rauswurf" und erforschen das ganze 2 qm große Abteil. Dabei wird alles angepickt und durchwühlt, herumgescharrt und ab und zu etwas gefressen. Ich nehme an kleinere Insekten. Sie ignorieren die Rufe der Mutter und gehen erst wieder zu ihr, wenn sie sich kurz aufwärmen wollen, was meistens nicht länger als 5 - 10 Minuten dauert.
Sie können mittlerweile problemlos Hindernisse überwinden und sind äußerst geländegängig, bis auf den Mickerling, der ja als letztes schlüpfte und bei dem die Mutter "Geburtshilfe" gleistet hatte. Dieser wirkt etwa 2 Tage in der Entwicklung zurück, reagiert immer noch sehr langsam, frisst nicht so viel, läuft zwar inzwischen schneller, aber immer noch ziemlich unbeholfen herum. Außerdem musste ich heute feststellen, dass er immer noch nicht die Tränke gefunden hatte und wohl schon ziemlich ausgetrocknet war: Ich hatte ja einen Marmeladenglasdeckel mit Wasser gefüllt für die ersten Tage, als sie noch so klein waren. Den kannte der Mickerling, aber gestern war der Deckel immer wieder ziemlich schnell leer, weil die anderen da fleißig durchlaufen. Als der Mickerling heute Morgen verzweifelt darin herumpickte, hab ich den Deckel dann doch noch mal mit Wasser gefüllt. Dabei schwappt etwas daneben auf den Boden und der Mini versuchte etwa eine Minute lang, die Feuchtigkeit aus der Erde zu holen, bis er registrierte, dass im Deckel wieder Wasser war. Ich werde ihn jetzt stündlich neu füllen, bis der Mini groß genug ist, mit den anderen mitzuhalten und endlich die Tränke gefunden hat. Bisher war er einfach immer zu langsam und die anderen schon längst wieder weg, bis er sich endlich mal zur Tränke hinbemüht hatte. Er ist ein ziemliches Mamakind, das fast ununterbrochen ihre Wärme sucht und sich freiwillig keinen Millimeter von ihr entfernen würde.

Netterweise wechselt die Henne immer wieder ihren Standort. Zum Ausruhen geht sie ins Schutzhaus mit der Holzeinstreu, zum Fressen bemüht sie sich zum ca. 1 m entfernten Futter und bleibt dann eine halbe Stunde oder länger dort sitzen, damit die Küken es in den Wärmepausen nicht so weit haben. Vorhin saß sie eine halbe Stunde mit allen Küken aus dem mit Futter gefüllten Unterteller, was für die Kinder ganz praktisch war, weil sie sich gleichzeitig wärmen und fressen konnten.

Die Küken, oder zumindest die Abenteurer darunter, kennen sich schon ganz gut in ihrem Volierenabteil aus und finden zielgerichtet zur Mutter zurück von ihren Streifzügen.

Bilder, Bilder, Bilder!!! Die sehen ja so süß aus....ich kann gar nciht genug davon bekommen

Tag 5:
Die Selbstständigkeit der Küken nimmt zu, nur der Mickerling stagniert in seiner Entwicklung. Während die anderen alles untersuchen, bleibt er oft einfach piepsend auf der Stelle sitzen und bewegt sich erst, wenn es nicht mehr zu vermeiden ist. Er läuft auch schlecht, etwa immer noch so wie die anderen am ersten Tag. Allerdings frisst er relativ gut und zeigte sich auf die Hand genommen ziemlich beweglich und munter.
Der Platz unter der Glucke wird zunehmend geringer. Noch passen zwar alle 7 Küken unter sie, aber es schaut meistens irgendein Körperteil der Jungen hervor, was aber auch daran liegt, dass sie kaum noch still halten. Besonders lustig, wenn die Henne sichert und sich dabei streckt, denn dann stellen sich die Jungen unter ihr mit auf die Zehenspitzen, um nur ja im Warmen bleiben zu können.
Sehr praktisch, wenn die Henne in der Nähe des Futters oder sogar mitten im Futternapf sitzt, da können sich die Küken nämlich bequemerweise während des Wärmens fressen.
Siehe Bilder.

Also JETZT hab ich ein echtes Problem - Nummer zwei brütet. Irgendwie hab ich glaub ich in den letzten Tagen vor lauter Begeisterung über meine Babys die anderen etwas vernachlässigt und bei der Geburtenkontrolle = Eientnahme geschlampt. Mist. Viele Eier können nicht unter ihr liegen, weil die anderen nicht mehr viel gelegt haben in den letzten Tagen und ich einzelne in der Voliere verteilt gefunden hab. Außerdem hab ich bis auf die letzten beiden Tage das eine Ei an der Brutstelle immer entnommen. Jetzt weiß ich auch, warum es immer warm war... und ich dachte noch, jedes Mal frisch gelegt!

Im Laufe der letzten Tage fiel die Henne durch ihr extremst aggressives Verhalten auf. Sie jagte alle anderen Hennen gackernd durch das ganze Gehege und griff sie an, vor allem der Hahn wurde attackiert und traute sich schon gar nicht mehr aus seinem Versteck hervor. Vorgestern hab ich dann einige neue Verstecke aus Zweigen gebaut, um den anderen eine Verschnaufpause zu verschaffen, damit sie wenigstens kurzzeitig aus dem Blickfeld waren. Die Verstecke wurden gut genutzt und es kehrte Ruhe ein. Ich hab eben gedacht, diese vorher nie aufgetretenen Aggressionen kommen daher, weil es ja jetzt weniger Platz gab und evtl. die Rangordnung neu geklärt werden musste, da die vielleicht Ranghöchste ja abgetrennt ist. Gewundert hat mich nur das Gegacker, weil ich das vorher außer von der letzten brütenden Henne nie gehört hatte.
Allerdings war die Henne schon VOR dem Brüten bzw. bevor sie überhaupt Eier hatte so aggressiv. Oder vielleicht grade deshalb - weil ich ihr die Eier weggenommen hatte. Jetzt ist natürlich Ruhe, weil sie sitzt.

Was soll ich jetzt tun?
Brüten lassen damit Ruhe ist? Oder ihr die Eier wegnehmen? Dann geht die "Schlägerei" weiter?

Mann ist das kompliziert. Und ich dachte immer, die brüten so selten! Wenigstens hat sie sich den am besten geschützten Teil des Geheges ausgesucht: Das Haus ist über einen Quadratmeter groß, trocken, zugfrei. Die Abtrennung wäre ein Kinderspiel. Oder ich stell Futter und Wasser rein und mach einfach vorne zu?
Ich geh mal Bilder machen.

Entferne die Eier, da es schon so spät im Jahr ist und doch langsam ziemlich kühl wird Nachts.
Sammle die Eier immer so schnell es geht raus und zerwühle ihre Nestversuche. Mit ein bisschen Glück kriegt sie sich in ein Paar Tagen wieder ein.
Versuch mal vielleicht noch das ein oder andere Ablenkungsmanöver, frische Grassoden o.ä.

Ja, das werd ich wohl machen. Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis die Aggressionen sich dann wieder legen. Immerhin jagt sie die anderen seit einer Woche.
Interessant: Sie lässt sich nicht von den anderen hellen Wachteln stören, die dürfen auch ins Haus. Der Hahn und die wildfarbenen Hennen werden verprügelt. Die andere, die gebrütet hatte, eine wildfarbene, verjagte dagegen nur die hellen Wachteln, die wildfarbenen durften ganz nah an sie heran.
Da sitzt die neue:

Hab jetzt beim Füttern nachgesehen - es sind drei Eier. Noch hab ich sie liegen lassen, ich bin mir noch nicht so ganz schlüssig, ob ich sie wirklich entfernen soll. Ihr glaubt gar nicht, was diese Henne für eine Schlacht veranstaltet. Grade wieder. Die anderen Tiere waren völlig panisch, als sie das Haus verlassen hat. Da fliegen die Federn und Fetzen. Immer wieder fliegen sie gegen das Gitter bei den Fluchtversuchen. Ich hab ein bisserl Angst davor, dass das so weiter gehen könnte. Nicht mehr lang und eine bricht sich den Hals. Das geht jetzt schon eine Woche so...
Was mir noch eingefallen ist: Wahrscheinlich sind die Eier gar nicht befruchtet, zumindest, wenn es ihre eigenen sein sollten. Schließlich hat sie den Hahn in den letzten Tagen ja nicht mehr in ihre Nähe gelassen.
Ist es also, was zumindest ihre Aggressionen angeht, besser, sie ihren Bruttrieb ausleben zu lassen und in drei Wochen die Eier wegzunehmen oder jetzt gleich? Schlimmer als es im Moment ist kann es nicht werden. Das gibt ja jetzt schon ein Blutbad. Vielleicht hört sie ja auch in ein paar Tagen von selbst auf?
Und sollte tatsächlich ein Küken auf die Welt kommen (bei der Befruchtungsrate der letzten Brut ist nicht mit mehr zu rechnen) würde sie das bestimmt auch durchbringen, wenn es kühler ist. Die Temperatur ist glaub ich nicht so das Problem, wie ich ja jetzt gesehen habe, immerhin hatten wir in den letzten Wochen bei uns öfters um die 5°C nachts bzw. 11- 15° am Tag und trotzdem sind die letzten Küken geschlüpft und sind alle munter. Im Oktober ist es bei uns nicht unbedingt kälter als es jetzt im August war. Außerdem sitzt sie, wie gesagt, im Schutzhaus. Zur Not könnte ich sie auch ganz ins Haus holen.

Tag 8:
Die Küken sind extrem quirlig und schnell, ich bekomme sie kaum noch scharf aufs Foto. Sie wuseln inzwischen teilweise über 10 Minuten herum, picken fleißig in der Streu und scharren auch beim Fressen am Fressnapf so wie die Mutter. Sogar der Mickerling bewegt sich zunehmend freiwillig, aber nie länger als 2 Minuten. Wenn er genug hat geht er ins Schutzhaus, und zwar genau an den Platz, an dem die Mutter normalerweise die Jungen wärmt und seit ein paar Tagen auch schläft. Dort wartet er piepsend, bis die Mutter kommt. Am Futterplatz wird inzwischen kaum noch gewärmt, nur der Mickerling darf ab und zu noch an diesem Ort unter sie kriechen.
Bei allen kommen jetzt die Federn heraus, sie wachsen allerdings unterschiedlich schnell, genau wie die Küken selber auch. Bei den beiden Wilfarbenen zeigen sich nur erste Spitzen, sie sind beide relativ klein. Wahrscheinlich Geschwister.

Die zweite brütende Henne hat sich etwas beruhigt, sie ist ganz gut aufgeräumt auf ihren Eiern. Ich habe mit einem erfahrenen Vogelhalter (u.a. Wachteln) gesprochen, ihm die Lage geschildert und er meinte, ich soll sie den anderen zuliebe sitzen lassen. Küken werden wohl eh keine entstehen, da der Hahn vor lauter Fluchtgedanken in den vergangenen Tagen keine Henne mehr getreten hat. Er saß nur noch verschüchtert im dunkelsten Versteck, mittlerweile traut er sich wieder raus zum Fressen und Erde-Baden.
Die brütende Henne lässt jetzt die meisten anderen Hennen zu ihr ins Haus und auch in ihrer direkten Nähe im Heu ruhen, nur eine darf nicht, genau wie der Hahn. Vorhin wollte ich die Eier zählen, als sie zum Fressen ging, was aber schwierig war, weil die zweite Henne, die meistens bei ihr im Haus sitzt, ihren Platz auf den Eiern eingenommen hatte. Ob sie Ersatzbrüterin war oder ein Ei dazulegen wollte, kann ich nicht beurteilen. Sie saß allerdings komplett, außerdem wurden die Eier in den letzten Tagen nicht mehr. Ich denke unser Hennen hören jetzt allmählich auf mit dem Legen.