"Die Aussage 'Kein Mensch wäre so dumm, so etwas zu tun' stimmt nicht. Irgend jemand wäre immer so dumm, etwas wirklich Dummes zu tun - nur um zu sehen, ob es möglich wäre. Wenn du in einer versteckten Höhle einen Schalter anbringst und ein Schild aufhängst 'ENDE-DER-WELT-SCHALTER. BITTE NICHT DRÜCKEN', hätte das Schild nicht einmal Zeit zu trocknen." -- Terry Pratchett - "Thief Of Time"
Wenn die Temperatur zu hoch ist, dann kann z. B. folgendes passieren: - abgestandene Eier (ich glaube ab etwa 40°C wird es richtig übel) - zu kleine Küken - frühschlupf
Wenn die Temperatur zu niedrig ist, dann kann folgendes passieren: - Küken steckengeblieben - spätschlupf
Weitere Fehler u.a. durch falsche Bruttemperatur (oder auch starke Schwankungen): - voll entwickelte Küken in der Schale - Missbildungen, z.B. verkrümmte Zehen (kann aber auch Erbfehler sein) - Eidotter nicht eingezogen oder zu kurzer Flaum
Das sollte man aber schon auch alles im Zusammenhang mit Brutfeuchtigkeit, Lagerungsbedingungen, Wendehäufigkeit, Elterntieren, Vorbrut, Frischluft etc. bewerten. Dazu gibt es tolle Tabellen.
Bei einem Flächenbrüter sollte die Temperatur an der Eioberkante 38,3°C betragen (37,8°C bei Motorbrütern).
Na, dann will ich mal von meiner Vorgehensweise nach Schlupf und in den ersten Tagen berichten:
Die geschlüpften Küken sollen trocken sein, wenn man sie aus dem Brüter nimmt. Sie können ruhig noch 12 Stunden im Brüter ohne Nahrung bleiben (Sie sind so lange noch gut versorgt.). Ich achte sehr darauf, dass alle geschlüpft sind bevor ich den Brüter öffne. Denn die Eihaut kann für nachkommende Küken ein undurchdringliches Hindernis werden wenn die Luftfeuchtigkeit plötzlich sinkt. Notfalls sprühe ich nach sehr kurzem Öffnen des Brüters kurz Wasser rein um die Feuchtigkeit schnell wieder zu erhöhen.
Vorsicht bei der Entnahme der Küken. Die sind schon superflink und schnell mal selbst aus dem Brüter rausgehüpft! Ich würde auch empfehlen bereits die Schlupfumgebung am 14.Tag gut inspiziert zu haben. Denn die Schlupfroste habe manchmal harte Kanten an denen sich die Hummeln verletzen können (habe auch schon mal gelesen, dass die Küken in Rinnen ertrunken sein sollen. Wohl je nach Brüter mit seinen Macken). Die Kanten des Schlupfrostes verstecke ich daher unter Küchenpapier.
Das Kükenheim habe ich dann schon vorbereitet auf 38°C mit Infrarotstrahler (wobei dieser auch nicht für alle Farbschläge geeignet sein soll). Den Strahler reguliere ich durch einen Dimmer(man kann aber auch die Höhe verändern). Als Wärmequelle habe ich auch unterschiedlichstes ausprobiert: Wechselnd Tageslicht und Dunkelstrahler, damit die Küken auch mal schlafen können und mehr 'Licht' bekommen. Der Strahlerwechsel hat aber immer für sehr viel Aufruhr gesorgt, sodass ich die Küken bald wieder damit verschont habe. Außerdem soll es besser sein, wenn die Küken auch in der Nacht noch fressen können. Eine Wärmeplatte hatte ich mir auch mal besorgt. Sie braucht wesentlich weniger Strom, ist leider mit dem Kükenheim nicht kompatibel und ich bekomme sie nicht sicher auf 38°C. Die liegt also unbeachtet in irgendeiner Ecke rum. Was ich noch nicht probierte, aber eine gute Lösung zu sein scheint ist die Kombination aus Dunkelstrahler und kleinem Licht am Fressen. So ist eine Nachtruhe möglich und zugleich auch die Futteraufnahme.
Die Temperatur kann nach den ersten Tagen dann täglich um 1°C herunterreguliert werden. Man sieht den Küken aber auch an, was sie brauchen (darauf verlasse ich mich noch mehr als auf die °C Zahlen).
Es ist auch sehr gut, wenn die Küken unterschiedliche Temperaturbereiche wählen können (und müssen).
Futter und Wasser ziehe ich mit der Zeit immer weiter von der Wärmequelle weg.
An Futter bekommen sie spezielles Aufzuchtfutter und Mohn (manchmal auch zusätzlich eine Portion Kükenstarter ins Trinkwasser oder einen Oreganotee).
Vorsichtig muss man mit der Tränke sein! Wenn die Rinne zu breit ist, dann sind die Küken sehr schnell ertrunken. Anfangs habe ich mit Steinen in der Rinne, dann mit Murmeln in der Rinne (noch besser zu reinigen) und schließlich mit extra Wachteltränke gearbeitet.
Mit sehr feiner Einstreu oder Sand sollte man auch vorsichtig sein. Es soll passieren können, dass die Küken verhungern wenn sie zuviel davon zu sich nehmen.
Zum Thema Einstreu im Kükenheim:
Meine frisch geschlüpften Küken kommen in ein Kükenheim. Dazu gehört ein sehr grober weicher Rost.
Im Wärmebereich des Heims habe ich Küchenpapier über dem Rost liegen. Nach ein paar Tagen lege ich den Schlupfrost zusätzlich unter Futter und Tränke im forderen Bereich. Darin wachsen die Zwerge max. zwei Wochen munter heran.
Dann kommen die Küken in eine kleinere Innenraumvoliere (2x1x1m). Auf dem rutschigen Boden liegt zunächst Zeitungspapier. Mit der Einstreu in dieser Zeit musste ich viel ausprobieren. Sägespäne waren zu leicht und befanden sich schnell nichtmehr in der Voliere. Heu haben die Kleinen geliebt und es scheint auch sehr saugfähig zu sein. Allerdings staubt es ganz ordentlich, was für die Lungen der Kleinen wahrscheinlich nicht so glücklich ist. Buchenholzgranulat nehme ich sehr gerne. Es ist schon ordentlich saugfähig. Man benötigt in dieser Voliere für den kurzen Zeitraum jedoch sehr viel davon.
Seither mische ich Stroh mit Buchenholz.
Ab der dritten bis vierten Woche beginne ich vorsichtig mit Sand. Bis ich denen dann zum Schluss ein Sandbad reinstelle.
Hanfeinstreu soll ja klasse sein - habe ich aber noch nicht ausprobiert. Holzwolle hatte ich mal. Das war, wie ich fand optimal. Unbehandelte Holzwolle konnte ich seither aber nichmehr bekommen.
Nach etwa der vierten Woche kommen die Jungwachteln in die Außenvoliere. Dort können sie in der Erde wühlen, Sandbaden oder sich im Mulch wärmen. Einen kleinen Bereich hatte ich noch mit Stroh/Heu ausgelegt. Darauf legen die Wachteln aber scheinbar nicht so viel Wert. Normale Gartenerde ist für sie scheinbar der absolute Renner. Wahrscheinlich - weil sie beim Baden immer mal wieder Kleinsttiere finden.
Liebe Grüße
Liebe Grüße Hier mal noch ein etwas älteres Murmelbild vom Kükenheim:
edit von Waldfrau Grund: Zusammenfügen der Beiträge
Hallo, zur Vorgehensweise hab ich gar nicht so viel beizufügen. Haben es ja auch erst einmal gemacht.
Möchte aber was zu den ersten Tagen und dem Verhalten der Küken untereinander sagen. Wir hatten ein schwächelndes Küken, das schon innerhalb der ersten Woche von den anderen angepickt wurde. Wir haben es 2 Tage getrennt und dann wieder vergesellschaftet. Nach zwei Wochen wurde es wieder angegriffen unn schließlich trotz aller Vorsicht und erneuter Trennung und Wiedervergesellschaftung tot gepickt. Das war schlimm. Die Konsequenz für mich ist, dass ich beim nächsten Mal ein schwächeldes Tier nicht mit der Gruppe wieder vergesellschaften würde, sondern mit einem weiteren gesondert halten würde.
Ich hatte auch mal ein Küken das zunächst etwas unüblich lief. Total begeistert verfolgte ich, wie es sich von selbst so weit richtete und sich in der Gruppe klasse entwickelte. Mit dem Erwachsenenalter wurde es aber leider zunehmend aus der Gruppe ausgestoßen. Traurig für mich mit meiner Wertehaltung - aber wahrscheinlich auch einfach nur natürlich innerhalb einer Wachtelgruppe. Ohne das soziale Gefüge wirkte sie unglücklich und in ihrem sozialen Gefüge ebenfalls. Ich fand in dieser Situation die beste Lösung darin, massenweise Versteck und Futterplätze zu verteilen - wobei auch das nicht die von mir gewünschte Harmonie herstellen konnte... Ich rechne fest damit, dass ein schwächeres Tier (v.a. mit fehlstellungen /Erbfehlern o.ä.)auch von einer anderen Wachtelgruppe ausgestoßen werden würde. Ich bin seither noch penibler geworden exakt zu brüten um dies zu vermeiden. Zudem reagieren Wachteln sehr empfindlich auf Inzucht. Auch diese schließe ich daher sicher aus.
Gleich noch etwas zu den Brutwerten. Darüber steht in den FAQs ja noch nichts: Luftfeuchtigkeit von Beginn an bei 60% (Vorsicht, die meisten günstigeren Hygrometer kann man total vergessen - dann lieber auf die Brutanleitung der Brutmaschine verlassen, oder mehr ausgeben). Am 14. Tag werden die Eier auf den Schlupfrost gelegt. Die Luftfeuchtigkeit sollte dann auf 80-90% erhöht werden. Sie werden dann nichtmehr gewendet. Der Schlupf findet in der Regel am 16.-17. Tag Statt. Der Brüter sollte in einem Raum mit möglichst gleich bleibender Umgebungstemperatur (15-20°C) stehen. Ausreichend frische Luft sollte gegeben sein.
Da so gut wie immer unerfahrene Interessenten nach Wachteln fragen, habe ich von Küken bisher fast immer abgeraten. Spezielle Fütterung und möglicherweise unterschätzer Aufwand und Umgebungsanforderungen sprechen dagegen. Bei einer Person, die bereits Erfahrung und erwachsene Wachteln hatte, habe ich schon einmal in der vierten Woche abgegeben. Das Aufzuchtfutter hatte ich dann aber auch mitgegeben. Die neue Integration eines Hahnes soll am Besten funktioneren, wenn dieser zunächst noch recht jung in die Gruppe integriert wird (5. Woche?). Ich hatte damit jedoch noch keine Schwierigkeiten, sodass ich diese These aus eigener Erfahrung nicht bestätigen kann. Vielleicht aber ein anderes Forenmitglied?
Meistens gebe ich eine Gruppe, die gemeinsam aufgewachsen ist in/nach der 6. Lebenswoche ab. Liebe Grüße Brenda
Hallo liebe LW-Freunde, ich habe auch mal eine Frage zur Legewachtelaufzucht. Ich habe vor, etwa 10 Küken in einem alten Kaninchenstall aufzuziehen. Dieser wird natürlich für Küken geeignet gemacht werden. Die Küken kaufe ich wenn sie zwischen 2-4 Tagen alt sind. Futter werde ich das von Wachtel-Landhof kaufen und am anfang noch Blaumohn dazu geben. Fürs Futter rein hab ich mir das Ding hier ausgesucht: http://www.bruja.de/catalog/product_info.php?products_id=222 Den habe ich auch bei meinen großen Wachteln, ist eigentlich sehr gut und die ganze Sache macht nicht viel Dreck. Fürs Wasser hab ich den hier: http://www.bruja.de/catalog/product_info...products_id=266 Für am Anfang würde ich noch Murmeln oder so was reinlegen, damit sie nicht ertrinken. Heizen werde ich mit einer Wärmeplatte 30*30cm und mit einer 25W Tageslichtlampe, diese aber nur dafür ist, damit es nicht zu dunkel wird. Wenn die kleinen älter werden, werde ich ja Hähne und Hennen trennen müssen. Für das hab ich mir das Ding hier ausgesucht: http://www.zooplus.de/shop/nager_kleinti...lstoeckig/82673 Unten die Hennen und oben die Hähne. Wenn sie dann alt genug sind für raus, wird ein Stock von dem Stall meiner kleinen Schwester gehören und ein Stock noch für was anderes...fällt mir sicherlich noch was ein. Wäre das okay? Und dann noch meine Frage: Ich habe ja eine AV ... ab wann kann ich die kleinen raus tun?Und bei welcher Temperatur?
Besorge Dir lieber diese Tränke: http://www.bruja.de/catalog/product_info.php?products_id=280 Darin ist mir ohne Murmeln noch kein Küken ertrunken. Bei der Tränke die Du Dir besorgen willst musst Du da echt aufpassen. Es ist viel Wert so eine Tränke später aufhängen zu können! Sonst wird das Wasser innerhalb kürzester Zeit verschmutzt sein. Was ist AV?