Hallo zusammen,

ich bin gerade hier angekommen, da ich mich für die Haltung von Zwergwachteln interessiere.
Brav habe ich mich durch die Post gelesen und schon sehr viele nützliche Tips und Anregungen mitnehmen können.

Ich habe eine 70 qm große Dachterrasse und möchte eine Aussenvoliere bauen. So ganz ohne Federnasen ist ja doch schon blöd...
Die Maße für 1 Pärchen sollten sein: 140 x 70 x 120 cm LxTxH, gut strukturiert mit Verstecken etc.
Für und Wider von niedrigeren Volis habe ich gelesen und würde daher natürlich die Decke polstern wollen.

Vor 2 Jahren habe ich in meinem alten Haus Zwerghühner gehalten und da wurde man im Sommer ab und zu mit der Vogelmilbe konfrontiert.
Mit Kieselgur ging das immer super. Kann man Kieselgur auch bei Wachteln benutzen?

Ich frage mich nun, ob es Sinn macht Schaumstoff für draussen zu nehmen oder ob ich den Milben damit eher eine Einladung schicke?
Von den Tannenzweigen an der Decke halte ich aufgrund der geringen Haltbarkeit nicht sehr viel. Gibt es Alternativen?

Für hilfreiche Antworten und Anregungen bin ich sehr dankbar!

Viele Grüße

Andrea

Hallo Andrea/ Hemi,

du hast so eine schöne, große Dachterrasse, magst du da die Voliere nicht gleich ein wenig größer planen? Auch höher, denn dann könntest du sie auch betreten, was Reinigung, Pflege und allgemeine Kontrollen sehr erleichtert. Dann ein bisschen länger und einen Ticken tiefer, du hättest eine richtig brauchbare Voliere (wenn machbar ca. 200 x 100 und 200 hoch).

So hätten die ZW eine gut geeignete Grundfläche, die man somit naturnäher und richtig schön für die Zwerge einrichten könnte. Mit einer Bodenwanne könntest du eine ordentliche Lage Buchenholzgranulat oder Sand/Erde einbringen und Töpfe, oder direkt gepflanzt, ein paar Ziergräser oder klein bleibende Büsche setzen.
Und mit so einer Voliere könntest du dann sogar noch ein Paar Finken für den oberen Bereich halten (aber zur Vergesellschaftung lies bitte auch unser Merblatt in den Zwergwachtel-FAQs).

Für die Decke kannst du ruhig Schaumstoff nehmen, so denn ein Dach geplant ist und weder der Schaumst., noch die ganze Voliere nass wird. Aber ich glaube ehrlich gesagt kaum, dass die ZW in einer naturnahen, gut strukturierten Voli auffliegen werden.

Ich hoffe, ich konnte dich auf den Geschmack bringen

Was mir zu den Milben noch eingefallen ist: der Einsatz von Raubmilben soll sehr vielversprechend sein. Sie futtern andere Milben und gehen dann ein, wenn sie keine mehr finden. Also hat man auch nicht ein Problem bekämpft und das nächste steht an, weil die eben nur Milben futtern.

Ich werde mir welche bestellen und an meine spinnmilbengeplagte Mango setzen, da sollen sie auch helfen.

Hallo Tina!

Lieben Dank für Deine flotte Antwort!

In einem Punkt bin ich mir sicher: Es wird eine reine ZW Voli.
Meine 4 Mövchen habe ich in einer recht geräumigen Zimmervoli (120x80x100 cm) untergebracht.
Die kommt im Sommer raus unter Dach und im Winter ab ins warme Wohnzimmer.

Ich denke das Projekt ZW startet so Mitte Mai.
Ein paar Fragen habe ich noch:
Ich möchte gerne nur Rückwand,eine Seitenwand und die Decke zumachen.
Die zweite Seitenwand soll aus Plexiglas damit mehr Licht vorhanden ist. Die komplette Front wird vergittert.
Reicht das an Licht oder sollte die eine Hälfte vom Dach noch transparent sein? Oder neigen die ZW dann vermehrt zum Auffliegen?

Mit Raubmilben habe ich damals bei den Hühnern weniger gute Erfolge gehabt.
Der Händler hatte allerdings schon angemerkt, dass draußen Erfolge bis max 50% zu verzeichnen sind.
Leider war das bei mir auch der Fall und dafür waren mir die Nützlinge dann doch zu teuer.
Ein bisschen Kieselgur mit ins Staubbad und in die Ecken/Nester etc. und die Milben waren so gut wie weg.

Wir haben auf der Arbeit Luftpolsterfolie mit so ganz dicken Bubbels. Die könnte ich doch auch für die Decke nehmen oder?

Schönes Wochenende und viele Grüße

Andrea

Moin Moin,
sollte man Kieselgur erst mit ins Sandbad geben wenn die Wachteln schon Milben haben oder sollte man schon zur Vorbeugung Kieselgur mit ins Sandbad machen?

Gruß, Stefan

Also ich mache jede Woche das Sandbad neu und zwischendurch fische ich nur mit einer feinen Katenstreuschaufel die Klumpen und Federn raus. Alle 4 Wochen gebe ich auf 1/2 Eimer trockenen Sand 3-4 Tassen Holzasche und 1 Tasse Kiselgur, aber um Gottes Willen mach das erst, wenn du mit allen Arbeiten an dem Tag fertig bis, du kannst sonst nicht mehr atmen und der Staub greift die Haut auch ziemlich an- die wird gang ganz trocken davon. Einatmen sollte man das auch nicht, aber den Tieren schein es super zu gefallen,
Ich habe ein Katzenkloo für das Sandbad und in diesem ja nicht übermäßig großem Katzenklo sitzen dann fast alle meine Wachteln - also mindestens 15 und stauben ohne Ende.
Man kann nur die Flucht ergreifen.
LG Annette

Ich habe das Kieselgur standardmäßig mit ins Staubbad gegeben.
Auch in die Ecken von den Nester und unter die Auflageflächen der Sitzstangen.
Somit war mein Stall und Tiere fast Milben frei.

Als Alternative zur Chemiekeule prima geeignet!

Dann werde ich mir morgen gleich mal Kieselgur besorgen. Hoffentlich hat es mein Händler.
Woran merke ich es überhaupt ob da Milben sind?

Gruß, Stefan

Hallo Stefan,

ich habe immer im Netz bei Krausland gekauft. Dort ist die Körnung am kleinsten und der Preis stimmt.

Milben siehst Du tagsüber eigentlich nicht. Wenn es dunkel ist musst Du mal in den Stall funzeln mit einer
Taschenlampe. Oder in irgendeiner Ecke mit Streu schauen.

Bei Hühner kannst Du auch kleine Streifen doppelseitiges Klebeband von unten an die Stange kleben, möglichst an den Enden.

Am anderen Morgen kannst Du dann sehen ob Milben dran kleben oder nicht. Du wirst Dich wundern in welch kleine Ritzen die passen!

Ich wünsche Dir viel Erfolg!

Viele Grüße

Andrea

Danke für die Tips Andrea.

Ich habe gelesen das es da eine Stäubepumpe / flasche für Kieselgur gibt. Sollte mann da allgemein mal den Stall mit ausstäuben? Und wenn ja, wie oft?

Gruß, Stefan

Moin

Ich hatte so eine Stäuberflasche. Die war allerdings so lala.
Nach langer Fummelei wie es nun am besten im Stall zu verteilen geht, bin ich dabei geblieben:

Einen Damen Nylonstrumpf mit Kieselgur befüllen und dort wo es hin soll einfach ein paar mal
ausklopfen. Auf den Stangen habe ich es dann noch mit der Hand richtige verrieben. Handschuh macht da allerdings Sinn!
Bei Großaktionen habe ich mir eine Staubmaske aufgesetzt.

Ich habe es nicht im ganzen Stall verteilt sondern nur in die Nester, in die Stallecken und -nieschen
und die Sitzstangen und Auflageflächen. Ach ja und ins Staubbad.

Im Sommer habe ich Nester und Sitzstangen/Auflageflächen wöchentlich gemacht und den Rest des Stalles nur alle 3-4 Wochen.

Meine Chicks waren komplett Milben und Ungeziefer frei!

Viele Grüße

Andrea

Super, dann werde ich mir gleich mal Staubmasken und Kieselgur besorgen. Soll wohl ein recht staubiges Zeug sein das man nicht unbedingt einatmen soll.

Danke für die ganzen Tips und Hinweise Andrea.

Wie reagieren die Vogellungen auf den Staub?

Hallo Tina,

ich kann meine Erfahrungen nur von den Zwerghühnern wiedergeben:

Beim Ausstäuben war bei mir kein Huhn im Stall und der Stall wurde danach gut gelüftet. Es legt sich recht schnell wieder ab.
Im Sandbad sollte man nicht überdosieren, soll heißen: meiner Meinung nach reicht 1 Tasse auf das ganze Sandbad.

In den ganzen 6 Jahren konnte ich keinerlei trockenen Husten, auffälliges Niessen oder ähnliches bei den Chicks feststellen.
Aus dem Bekanntenkreis kommt nur Positives, sogar dort wo Chemie nix gebracht hat. Ein befreundeter Welli Züchter nutzt es für die Nester und Volieren.

Ich würde es jederzeit wieder nutzen. Wenn ich die Nebenwirkungen von den anderen Chemiekeulen lese....
Für neue Tiere nutze ich als Prophylaxe Verminex Tropfen. Die sind für Ziervögel, Tauben, Nager etc. Kokosöl lässt Milben, Federlinge, Flöhe etc.vertrocknen.

Meine ersten Hühner saßen voll mit den ganzen Krabbeltieren.
Daher meine Bedenken mit Schaumstoffpolsterungen an der Decke und Milben. Um mal auf das eigentliche Thema zurückzukommen

Viele Grüße

Andrea