100%ig reinerbige wf Zwerge sind schwer zu bekommen, wie ich feststellen musste.
Wie lange dauert es eigentlich, bis man Spalterbigkeit wieder rausgezüchtet hat? Oder bleibt ein verdecktes Gen auf immer und ewig vorhanden und der Versuch einer "Rückzüchtung" erfolglos?
Es unterschiedlich wie lange sowas dauert, wichtig ist bei dem Versuch, wenn eine Mutation fällt, diese und ihre Eltern, Geschwister... aussortieren. Ich kenne einen Züchter von rein wildfarbenen Bourkesittichen der schon 30 Jahre seinen Stamm hat und letztes Jahr warfen einige Paare Falben. Er hatte all die Jahre die Spalterbigkeit mitgeschleppt.
Beispiel du kaufst ein Paar wf Zwerge, von denen einer spalt silber ist, was du aber nicht weißt. Im ersten Jahr kommt raus Wf x Wf, spalt silber=50% Wf 50% Wf, spalt in silber
du siehst den Wachteln ja nicht an welche spalt sind.
Im 2. Jahr verpaarst du, aus purem Glück eine der ersten 50% mit einer rein wildfarbenen und schon ist es raus. Hast du aber Pech, so kannst du unendlich lange und zwar verborgen die Spalterbigkeit mit rumziehen.
Es gibt immer welche die die Wildfarben züchten und sehr stark darauf achten, dass sie rein sind. Meistens ist es schwer solche Züchter zu finden. Von solchen Züchtern gekaufte Wachteln sind wesentlich weniger wahrscheinlich, dass sie spalterbig sind. Doch sicher sein kannst du dir echt nie. Ich schick dir mal nen Link, wo du vielleicht Erfolg haben kannst.
Nuuuur, da gibt es noch kein Projekt "Zwergwachtel".
Ich war da auch schon, auf der Seite. Aber ich denke, ich schreibe den Projektleiter mal an, ob sich ansatzweise in dieser Richtung schon was tut, oder er was weiss.
Danke Sam, ich muss aber eh erst meinen Bestand dezimieren, um das alles umsetzen zu können. So habe ich aber nun schon mal drei Adressen, wo ich vermeintlich reinerbige bekomme.
willst du nun ganz auf reinerbig Wildfarbene umstellen? Oder halt 1 Zuchtpaar reinerbig Wildfarbene? Finde das sehr interessant. Wie kamst du denn nun auf diese Idee?
Nachdem ich meine Zwerge in "bunter Mischung" hab sich verpaaren lassen, so rein aus der Freude heraus Zwerge zu halten, stellte sich mir die Frage "was mache ich da überhaupt?"
Ich hatte bisher kein Zuchtziel, sondern nur eben diese eine Freude zu sehen, wie die Kleinies schlüpfen und heranwachsen.
Vor etwa drei Monaten hatte ich dann den Gedanken, dass ich mich auf irgendeine Farbe, und damit auf ein Ziel, spezialisieren sollte. Zu der Zeit hatte ich auch von dem "Projekt Wildformen" gehört und gelesen.
Sowas fand ich halt erstrebenswert und versuche es nun umzusetzen. Denn was ist beispielsweise in 10 Jahren, wenn immer nur auf Mutationen gesetzt wird, oder einfach wild durch die Gegend verpaart wird? Gibt es dann überhaupt noch reine Wildformen, ausser in der Natur?
Das ist also jetzt mein Ziel, da ich nicht geneigt bin, unbedingt was extrem Seltenes halten zu wollen, oder was Neues zu züchten(wie ich hier mit Erschrecken feststellen musste, gibt es User, die NUR auf solche Ziele ausgerichtet sind - je seltener oder "extravaganter", desto besser).
Ich mag es eben einfach nicht, wenn sich der Züchter über seine "ach so seltenen Exemplare und Sonderformen" definiert.
Ich gebe zu, dass ausschlaggebend ein gewisses Mitglied mit seinen Zielen mich dazu ermuntert hat.
Aaaber das war für mich zu Mindest ein Denkanstoß, und somit kann ich ihm nicht mal böse sein, daß ich nun so denke.
es ist sehr wünschenswert, reinerbige wildfarbige Zwergwachteln züchten zu wollen. Es gibt sehr viel Arten beim Ziergeflügel, bei denen es diese auch kaum noch gibt. Auch die Farbzüchter suchen vielfach danach, da vielfach nur damit eine korrekte Züchtung bei den Farbschlägen erreicht werden kann.
Sinnvollerweise sollte dabei aber nicht nur die bloße Reinerbigkeit der Wildfarbe in Betracht gezogen werden, sondern alle Merkmale der wildfarbigen Wachteln. Festgelegt sind diese im Standard, der ja hier irgendwo steht. Soweit ich es einschätzen kann, ist diese Standard bei den Zwergwachteln noch dem Wildvogel sehr nahe. Das ist nicht überall so. Beispielsweise der Wellensittich ist nach dem Standard vollkommen überzüchtet und die möglichen Farbschläge gehen in die Hunderte. Auch bei Agaporniden sucht man händeringend nach Wildfarbigen. Noch schlimmer ist es bei unseren heimischen Vögeln. Meist ist ja auch dort der wildfarbige Vogel der schönste, leider aber nicht der teuerste.
Gerade bei Wellensittichen ist der wildfarbene Vogel in Farbe und Typ bereits fast von der Bildfläche in Europa verschwunden. Am 1.1.1960 wurde das umfassende Ausfuhrverbot für alle australischen Tiere erlassen. Seit dem, werden legal nur noch sehr selten und mit großer Bürokratie Tiere aus Australien nach Europa importiert. Dann auch nur an Zoo`s. Der Kölner Zoo, unter Leitung ihres Kurators Theo Pagel (ehemaliger AZ-Präsident), hat vor Jahren wilde Wellensittiche aus Australien bekommen. Leider ist die Population im Kölner Zoo dennoch rückgängig. Die wenigen Nachzuchten und die Verluste wiegen sich nicht auf. Der Kurator der Stuttgarter Wilhelma, versuchte ebenfalls an wilde Wellensittiche zu kommen, dieses gelang ihm nicht, weder von Australien noch vom Kölner Zoo, da die Problematik von dort ja bekannt ist. Er fasste vor Jahren dann den mutigen Entschluss, die Wellensittiche wieder rückzuzüchten in ihre Urform und Farbe. Den Vortschritt der Zucht kann man bereits jetzt deutlich sehen. Ich war dieses Jahr schon mit dem Kurator hinter den Kulissen der Wilhelma. Er kaufte von allen möglichen Zoohandlungen, die kleinsten Vögel in der Wildfarbe. Sortierte jedes Jahr aus, was an Mutationen fiel. Die verdeckte Spalterbigkeit, sieht er als größeres Problem, als den Urtyp zu festigen. Wir standen einige Zeit in der Voliere und mir fiel dann eine Henne in Zimt auf. Diese teilte er mir mit, werde er dann auch wieder an Privat abgeben. Das Problem ist damit leider nicht ganz gelöst, da Zimt beim wellensittich geschlechtsgebunden vererbt. Man müsste den Vater der Henne, der ja folglich spalt in Zimt ist auch abgeben. Bei der Koloniezucht in der Wilhelma, kann man das Vatertier leider nicht zuordnen. Wüsste man ihn, sowie die Brüder der Henne so wäre es einfacher. Die Schwestern der Henne, können weiter in der Zucht bleiben, da im geschlechtsgebundenen Erbgang ja keine Spalterbigkeit bei den Hennen vorliegen kann. Ein sehr interessantes Projekt.
Bei den Agaporniden besteht das grösste Problem darin, dass sie um Mutationen zu übertragen, vielfach gekreuzt wurden. Da diese Mischlinge der einzelnen Arten zum Teil fruchtbar sind, wurde gekreuzt was das Zeug hält. Die Artenreinheit, hat darunter sehr gelitten.
Ich stimme Kohlmeise zu 100% zu, dass auch auf den Wildtyp geachtet werden muss. Es wäre erfreulich, wenn sich einige Züchter hierzu finden würden.
Bei Zebrafinken gibt es auch keine Wildfarbigen mehr, Japanische Mövchen ibt es ja nicht mal in freier Natur, und der Kanariengirlitz.... mir ist noch kein Halter untergekommen.... Auche meine Singsittiche sind nicht Wildfarben, die Henne ist Pastell, der Hahn Spalterbig (hellere Farbe und weiße Krallen)
Wie alfredio schon mal Schrieb: Man darf jetzt nicht den Fehler machen und einen Standart festlegen! Die Tiere sollen nicht 'einem' Bild entsprechen. Sie sollen genauso unterschiedlich sein wie in der Natur.
Wenn die Nachzucht unter 9 Bildern der in der Natur vorkommenden nicht herauszufinden ist, ist es richtig
Man legt ja jetzt auch keinen Standart fest. Er besteht schon seit langer Zeit, dort ist bei nicht domestizierten Vögeln die Wildform hinterlegt, so wie sie in der Natur vorkommt. Wie Kohlmeise bereits erwähnt hat, liegt er sehr Nahe der ursprünglichen Zwergwachtel. Er hat bestimmt gemeint, dass die Tiere nicht dann zusätzlich auf Grösse.... gezüchtet werden. So hab ich es auf jeden Fall verstanden und teile diese Ansicht.
Zebrafinken, Mövchen, Kanarien und Wellensittiche sind schon lange domestiziert.
Ich finde es richtig super, wenn sich jemand der Zucht mit reiner Tiere widmet. Finde es aber auch toll, wenn verschiedene Mutationen die Vogelwelt beleben.
So lange es Menschen gibt, die die Zucht beeinflussen, kriegst eh nie alle unter einen Hut, was aber auch gut ist. Sonst wäre es ja auch langweilig.