mich interessiert mal, ob ich bei folgendem Fall noch eine Chance habe:
Eine meiner Damen (werden im Juni 2 Jahre alt; kamen als Küken zu uns) ist von Anfang an sehr schüchtern und zurückhaltend. Ja manchmal wirkt sie sogar richtig verängstigt.
Sie hat letztes Frühjahr nach der Winterpause nur kurzzeitig gelegt. Dann war Schluss. Kurz darauf hatte ich eine andere Henne, die offensichtlich krank war und deshalb auch keine Eier mehr legte, sie bekam dann Antibiotikum. Da nicht sicher war, ob die schüchterne auch von der Krankheit befallen war, hat sie auch das AB bekommen. Beide Mädels hatte ich in der Zeit separiert und zwar einzeln in zwei Kleintierkäfigen. Dort gewann die schüchterne langsam Zutrauen und wurde ruhiger. Vorher ist sie nur von einem Versteck ins andere gehetzt. Ich durfte sie (und musste es auch wegen der Medizin) durchaus hochnehmen, was sie vorher gehasst hat. Kurze Zeit später legte sie auch wieder.
Als sie dann nach der Rekonvaleszenz wieder in die Voliere zu den anderen vier kam, kamen die Eier unregelmäßig. Für mich ein Zeichen, dass sie sich nicht mehr wohl gefühlt hat. Auch fing wieder das Gehetze an. Sie hat als erste im Frühherbst das Legen eingestellt. Im Winter war sie deutlich ruhiger, aber auch zurückhaltend und ausweichend. Aber sie lag da durchaus auch mit den anderen zusammen in den Kuschelecken. Jetzt hetzt sie wieder nur von einem Versteck ins andere und sie legt nicht.
Für mich ganz klar: Sie fühlt sich nicht wohl! Ich kann nicht beobachten, dass sie von anderen gehackt oder vertrieben wird. Eher pickt sie mal im Vorbeirennen einer anderen auf den Kopf.
Hat dieses arme Geschöpf noch eine Chance auf ein ruhiges Leben? Ich kann sie ja schlecht für immer ganz alleine setzen.
ich habe so ein Verhalten bei meinen Wachteln in dieser Ausprägung noch nicht beobachtet. Es gibt wohl immer welche, die entwas zurückhaltender oder forscher sind. Durch Zufall habe ich aber heute eine Info-Seite eines bekannten Online-Shops (ich glaube man darf keine Namen nennen) gelesen bezüglich "ängstlichen Tieren". Vielleicht hilft dir das weiter. Dieses ängstliche Verhalten ist scheinbar vererblich.
Ich bin totaler Wachtelneuling. Wir haben ein farblich gemischtes "Rudel" (oder Herde, oder Schwarm???) nach einem Brutprojekt im Kindergarten übernommen. Eine dieser Wachteln (eine Henne) zeigt ähnliches Verhalten. Sie ist oft sogar total panisch und sitzt oft alleine. Auch sie wird nicht geplagt, sondern hackt eher mal die anderen...
Bei ihr habe ich vielleicht eine Theorie - keine Ahnung, ob es stimmt... Sie ist weiss und hat rote Augen (vermutlich Zimt). Nun wurden die Küken unter einer Rotlichtlampe aufgezogen, was bei dieser Art wegen Blendempfindlichkeit wohl unterlassen werden sollten. Vielleicht hat sie das so gestresst oder sie sieht vielleicht deshalb nicht so gut wir die anderen und ist unsicher und erschrickt schnell. Unsere Tochter hat beobachtet, dass sie auch mal neben die Körnchen pickt... Wir werden es sicher weiter beobachten. Kann Deine Wachtel gut sehen?
Da wir gestern zwei Hähne abgegeben haben und der verbleibende eher ein ruhiges Gemüt hat, wird sie vielleicht auch etwas ruhiger....
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Petra (mit derzeit 6,5 Mädels und 1,5 Hähnen.... (einer kräht, hat aber eine weibliche Kloake :-) ))
das mit den Augen finde ich einen sehr interessanten Ansatz! Danke! Ich habe sie diesbezüglich die letzten beiden Tage mal beobachtet. Die kleinen Hirse-Körnchen, die meine Wachteln lieben wie Schokolade (und deshalb nur sehr sparsam bekommen), bemerkt sie sofort und pickt auch recht gezielt. Aber, ich hab mich an was erinnert: Als ich letztes Jahr Mehlwürmer gefüttert habe, hat sie immer daneben gepickt, so dass die anderen oft schneller waren. Ich habe sie ihr dann immer ins Versteck getragen und die anderen abgehalten, zu ihr zu kommen. Ich hatte es damals als Ungeschicktheit abgetan. Denn wenn sie dann doch mal einen hatte, landete der immer so quer im Schnabel, dass sie ihn nicht rein bekommen hat. Aber vielleicht hängt das ja wirklich mit dem Sehen zusammen. Das werde ich auf jeden Fall weiter beobachten!
Ansonsten erschrickt sie auch deutlich bei Geräuschen. Viel mehr als die anderen. Könnte ja auch mit dem Sehen zusammenhängen.
sie haben im Moment schon zu fünft etwa neun Verstecke. Mehr krieg ich fast nicht unter.
Eine Ecke abtrennen könnte ich versuchen, würde es aber erst nach unserem Kurzurlaub machen, sonst hat meine Wachtel-Versorgerin so viel Mehrarbeit.
Was ich spontan aber machen kann: Mein Stall hat eine Trennwand mit Türe, die derzeit offen steht. Die kann ich einfach zumachen. Dann könnte ich sie in 2:3 trennen. So hatte ich sie von August bis März auch getrennt. Aber sie war in der Dreier-Gruppe. Da gab es im Sommer ein "Farb-Problem". Die hellen und dunklen wurden dann getrennt und auf einmal war Ruhe im Stall. Ende März haben sie sich zufällig selbst wieder vergesellschaftet. Und eigentlich ging es jetzt auch wieder gut. (Die Schüchterne war aber nach der Mauser auch in der Dreier-Gruppe wieder unruhig.)
ja, gestern hab ich ihr mal minikleine Hirse-Körnchen gefüttert. Erst auf der Hand (ja, sie kam sogar her), dann einzeln über den Boden verteilt. Sie hat ganz gezielt jedes kleine Körnchen aufgepickt. Glaube nun nicht, dass das ihr Problem ist.
Sie wirkt auch gerade nicht mehr so extrem gehetzt. War ganz krass während der Tage, als zwei andere Hennen versucht hatten zu brüten.
ich bin jetzt noch über was anderes gestolpert: Angeblich verstehen sich die unterschiedlichen Gewichtsklassen der Wachteln nicht untereinander.
Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass die betreffende Dame deutlich schwerer ist als ihre Geschwister. Sprich, vielleicht ist sie eine Mastwachtel und die anderen aus der mittleren Linie. Dazu würde auch passen, dass sie nicht viel legt. Zudem sind ihre Eier extrem klein im Vergleich zu den anderen.
Letzten Sommer wog sie stolze 500 g. Ihre "Schwestern" (gleiche Kunstbrut) dagegen zwischen 340 und 400 g.