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Dieses Thema hat 5 Antworten
und wurde 905 mal aufgerufen
 Außenhaltung
Pfötchenfrau Offline




Beiträge: 7

18.10.2015 01:53
Außenvoliere endlich fertig!!! Antworten

Hallo Ihr Lieben,

wie naiv war ich eigentlich anzunehmen, in meinem Urlaub im August das Projekt "Voliere" komplett durchzuführen? Ich habe mir wirklich eingebildet, in einer Woche fertig zu sein... was für ein Witz! Klar, wenn wir von morgens bis abends nichts anderes getan hätten, dann vielleicht. Aber natürlich kommt immer irgendetwas dazwischen, ganz normal. Zwei Sachen waren nicht normal, und das war zum einen totale Fehlplanung - oft mussten wir aufhören, weil uns das Material ausgegangen war. Peinlich, weil alles vorher durchgemessen wurde und eigentlich alles hätte reichen müssen. Nach dem Mauswieselfund aber haben wir statt einer Voliere nun mal "Little Fort Knox" mit etlichen zusätzlichen Holzrahmen und Holzverkleidungen erbaut.
Und zum zweiten war es einem unserer Nachbarn schrecklich langweilig, was ihn nötigte, täglich vorbeizuschauen und auf uns einzureden, was unsere Leistungen erheblich verlangsamte. Weil der Nachbar aber ein wirklich netter Mensch ist, brachten wir es nicht übers Herz, ihn samt dem Stuhl aus dem Rohbau weg zu tragen...

Wie vor Monaten angekündigt wurde die Voliere unter unserem Carport platziert. Vorteil: Das Dach existerte schon sowie zwei Längsbalken, der Boden ist in weitem Umkreis gepflastert/betoniert. Nachteil: Eine größere Höhe als nötig.

Die hintere Hälfte der Voliere ist mit Siebdruckplatte ausgestattet, das sind diese wetterbeständigen schwarzen Holzplatten, die auch z. B. für Pferdepaddocks genutzt werden. Daraus kann man überhaupt super Ställe basteln, weil die Oberfläche wunderbar glatt ist und daher super einfach zu reinigen ist. Nachteil: Sie ist eben nun mal schwarz, also sehr dunkel, und auch ganz schön teuer. Und in der Größe, die wir brauchten, mussten wir sie beim Baumarkt bestellen, was uns um eine Woche im Zeitplan zurückwarf.

Um Platten und später auch Marderdraht zu bestestigen, musste zunächst ein Gerüst gebaut werden. Speziell auch auf der Hinterseite, weil dort das angrenzende Haus steht, und um Nachbarschafts-Streitigkeiten vorzubeugen waren wir bemüht, dort nichts zu berühren und schon einmal gar keinen Nagel einzuhämmern. Also Gerüst gebaut, Draht und darauf die Holzplatten angebracht. Auf der wetterabgewandten Seite haben wir aus Kostengründen eine dicke Pressspanplatte angebracht und mit Holzschutz versehen.

Wenn ich von Marderdraht spreche: Es ist feuerverzinkter Volierendraht 16 mm Masche, 100 cm breit, 25 Meter die Rolle, bestellt bei Drahtexpress.

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Damit genug Licht unter dem Carport einfallen kann, haben wir Fenster- und Türenscheiben vom Sperrmüll eingesetzt.

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Und ständig mussten die zu verwendenden Latten zunächst einmal mit Lasur versehen werden, damit nicht direkt alles verrottet.

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Der Marderdraht wurde angenagelt und mit zusätzlichen Rahmen innen und außen gesichert.

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Oben ringsherum ist ebenfalls Marderdraht, um die Luftzirkulation zu gewährleisten.

Dann waren wir so gut wie fertig, und wir beschlossen, den Umzug sofort stattfinden zu lassen. Denn eine Reinigung des alten Geheges war fällig, und zuviel Stress wollten wir den Hühnchen nicht zumuten. Dabei kam die Gestaltung des Innenraums zunächst zu kurz. Die Hälfte Einstreu, die andere Hälfte Pinienmulch, viele Verstecke herein ins neue 6 m² (2,75 x 2,20 m) Heim für Werner mit seinen sechs Mädels.
In der Nacht vor dem Umzug hatte ich noch Bedenken, ob denn eine flugfrohe Wachtel nicht vor lauter Freude gegen eine der Fensterscheiben knallt. Suchte im Internet nach Vogel-Scheibenbildern, und fast schon hätte ich sie genommen, bis mir noch rechtzeitig auffiel, dass es hauptsächlich Raubvögel waren. Fand ich dann gar nicht prickelnd, die Wachteln eventuell mit Raubvogel-Silhouetten total zu verängstigen, also habe ich über Nacht Wachtelbildschablonen gebastelt. Und die scheinen zu funktionieren, denn bisher kam keine auf die Idee, gegen eine der Scheiben zu fliegen. (War das mit den Fensterbildern hysterisch übertrieben oder ok?)

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Lustigerweise prasselte am Umzugstag ein heftiger Regen nieder, und siehe da, es regnete munter an der Wetterseite in das Gehege herein. SCHREI!!! Also erst mal eine Plane gegen den Marderdraht genagelt und die Planung erweitert. Es wurden alle großen Draht-Öffnungen mit dieser Plexiglasfolie aus dem Baumarkt versehen. Eingefasst in Rahmen natürlich, damit wir sie im Hochsommer herausnehmen können. Ja, und mein Herzenswunsch wurde noch verwirklicht, die Schleuse!

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Alle Außenseiten wurden noch verkleidet, also für Nagezähne von Besuchern mit böser Absicht kein Spaß (1 Schicht Nut/Feder, 1 Schicht Draht, 1 Schicht Holzplatte).

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Drinnen ist es jetzt behaglich zugluftfrei und wärmer als draußen - den Kleinen geht's richtig gut! Die kleine Wildfarbene wurde in der letzten Zeit schlimm vom Hahn drangsaliert - jetzt kann sie jederzeit gesichert ein Versteck finden, und ihr Federkleid ist wieder normal. Es ist wirklich toll, wie sehr die sieben Zwerge den zusätzlichen Platz genießen. So viel gerannt wie jetzt sind sie im Leben noch nicht. Interessanterweise fliegt seit dem Umzug niemand, selbst wenn wir das Gehege betreten. Die Scheuen laufen in ihr Versteck, die Mutigen bleiben einfach sitzen. In unsere supertolle Schleuse ist bisher noch niemand geflüchtet.

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Was noch fehlt:
Es liegt noch eine Rolle Luftpolsterfolie herum, die darauf wartet, an die Decke genagelt zu werden. Es fliegt zwar niemand panisch umher, aber man kann ja nie wissen.
Weil wir uns nicht einigen konnten, steht bisher kein größeres Schutzhaus im Gehege. Mein Mann hätte das bisherige selbstgebaute Haus mit integriertem Kükenwärmer gewählt. Gemäß Taras Empfehlungen ist solch eine Wärmeplatte aber eher schädlich, weil der Unterschied Kälte/Wärme für die Wachteln zu groß wird, wenn sie das Haus verlassen. Außerdem ist das Haus zwar schön groß, aber für mich fast unmöglich vernünftig zu reinigen (zu kurze Arme...). Daher schlage ich einen ehemaligen (typischen) Doppelstock-Kaninchenstall vor, unten Gitter, oben vorne halb Gitter/Luke, zusätzlich Deckel zum Öffnen. Bei dem Stall würde ich die Gitter entfernen, halb kürzen und einen nicht zu steilen Steg basteln. Viel Zeit bleibt uns nicht mehr zur Einigung, letzten Mittwoch hat es hier schon geschneit...
Ach ja, und das Sandbad muss vergrößert werden.

Bin total gespannt, was Ihr vom Gehege haltet!
Wie gesagt, außen alles soweit erledigt, innen sind nocht Restarbeiten und Verschönerungen fällig! Dann gibt's natürlich auch weitere Fotos.

LG Sylvi



"Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will."
(Albert Schweitzer, Ehrfurcht vor dem Leben)


Tante Offline




Beiträge: 70

18.10.2015 11:03
#2 RE: Außenvoliere endlich fertig!!! Antworten

Respekt!
Deine Voliere ist wirklich toll geworden.
Bin sicher, dass deine Wachtis sich dort sehr wohl fühlen und dir viele schenken werden!

Meine Erfahrung deckt sich mit der der anderen, dass Schutzhäuser meist nicht benutzt werden, weil die Wachteln lieber alles mitbekommen wollen. Sind halt Mädels .
Natürlich sollten welche angeboten werden, jedoch würde ich eher zu mehreren kleinen Verstecken raten... Töpfe, Körbe, Zweige, Tunnel, Kaninchenhäuser etc.

Der einzige Knackpunkt den ich sehe - ist der Draht.
Warum habt ihr euch für den 16 mm Draht entschieden?

Überall hier im Forum steht, dass man 10-12 mm nehmen soll.
Ich weiß jetzt nicht, wie dramatisch das ist, habe selbst erst seit dem Sommer Wachteln.
Vielleicht sagen die erfahrenen Wachtelaner noch mal was dazu.

LG
Tante


BLUB Offline




Beiträge: 274

18.10.2015 12:13
#3 RE: Außenvoliere endlich fertig!!! Antworten

Hallo,
die Voliere sieht gut aus.

Das mit den Maschen ist nicht so gut, denn Mäuse kommen so leichter rein und können Krankheiten in die Voliere bringen.
Und für andere Raubtiere ist es leichter den Draht durchzubeißen(Ratten, Marder, Mauswiesel).
Welche stärke hat der Draht?

Mit freundlichen Grüßen
Erik


Tara Offline

Admin


Beiträge: 3.330

18.10.2015 15:31
#4 RE: Außenvoliere endlich fertig!!! Antworten

Ja super! Toll, was Ihr da geleistet habt. Beim Lesen dachte ich noch "oh, oh - ob das mit das Glasfront gut gehen wird..." - und dann musste ich wirklich herzlich lachen bei der Lösung! Keine Ahnung, ob sie vor Wildvögeln Angst gehabt hätten - aber der Gedanke ist klasse!

Eine Schleuse hätte ich auch gerne, vor allem, seit ich Zebrafinken mit in der Voliere habe.

Luftpolsterfolie oben brauchst Du meiner Ansicht nach bei der Höhe nicht. So hoch flattern und fliegen sie nicht. Wenn sie rumflattern, knallen sie an Seitenwände.

Ein Schutzhaus habe ich auch nicht, ich denke, es geht mit Heu drin im Winter und kleinen Häusern auch ganz gut, weil auch nie alle zusammen so harmonisch sind, dass sie freiwillig zusammen reingehen.

Mit dem Draht muss ich den anderen Recht geben. Gerade WENN Du schon ein Mauswiesel hattest, ist das doch das allerwichtigste!

Viele Grüße von Tina

http://wachteltara.wordpress.com


Hendrik Mithöfer Offline



Beiträge: 1

24.10.2015 21:09
#5 RE: Außenvoliere endlich fertig!!! Antworten

edit Tara: siehe Vorstellung


Viola Offline



Beiträge: 158

16.11.2015 00:28
#6 RE: Außenvoliere endlich fertig!!! Antworten

Ich finde deine Voliere total toll, vor allem das "recyclen" von Sperrmüll
Klasse Idee, und so vor allem gut windgeschützt.


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