Heute Abend hat mein Sohn festgestellt, dass eine Wachtel am Bein blutet. Habe dann gesehen, dass ein Fußring eingewachsen ist und wir sind sofort zum TA gefahren.
Ich ärgere mich sehr, denn wir hätten es eher sehen können. Am Montag haben wir den Stall komplett sauber gemacht, alles raus, auch die Wachteln, alles abgewaschen usw. Ich hatte meinen Mann gebeten mir zu helfen, weil ich bei einer Wachtel einen dicken Fuß gesehen hatte. Ich weiß nicht warum, aber ich habe das Tier verwechselt, und als wir sie uns dann gegriffen und genau angeguckt hatten, war alles gut. War halt die falsche Wachtel Und wir dachten, dann war es doch nur Dreck am Fuß, der wieder abgefallen ist.
Wir hatten uns auch schon gewundert, dass immer die gleiche Wachtel immer mal wieder auf einem Bein steht bzw. das Bein einzieht. Sie hat weiter gelegt wie bisher. Das war auch das Tier, das von Anfang an durchgelegt hat mit nur einem Tag Pause. Sie war die frechste und robusteste. Wir dachten, dass sein einfach eine Eigenart von ihr. Die TÄ meinte, die Tiere verstecken ihre Verletzungen.
Der TA war erschrocken, hat den Ring weggeschnitten und viel totes Fleisch. Die Wunde geht bis auf den Knochen Wir müssen sie separieren, stündlich mit Desinfektion und Salbe behandeln und nachts reinholen. Tagsüber haben wir sie vor den Stall gestellt, damit sie weiter Kontakt zu ihren Kameraden halten kann. Ich mache mir total Vorwürfe, weil ich es vorher hätte sehen können bzw. ja auch schon gesehen habe.
Eigentlich wollten wir am WE zwei Tage wegfahren und Nachbarn bitten, 2x am Tag nach den Tieren zu sehen. Aber eine stündliche Behandlung kann man denen ja auch nicht zumuten. Jetzt habe ich einen Jugendlichen tierlieben Bekannten gefragt, ob er es evtl übernehmen möchte gegen Taschengeld. Sonst müsste das arme Tier die lange Autofahrt mitmachen, weil ich sie ja sonst mitnehmen müsste. Das würde ich ihr gerne ersparen.
Ich brauche einfach mal ein paar Daumen von euch. Es tut mir so Leid! Ich weiß, dass ich es nicht mehr rückgänig machen kann, trotzdem nagen die Selsbtvorwürfe an mir. Es war sogar ein Ring, der sich aufdehnt, also so gewickelt ist,das hätte ich nie gedacht. Die TÄ sagte, sie könne nichts versprechen, aber wir haben auf jeden Fall eine Chance. Ich musste zwei der Kinder mitnehmen zu ihr, weil ich alleine war und sofort handeln wollte. Darum konnte ich nicht ganz so offen sprechen. Aber ich gehe mal davon aus, dass die TÄ gesagt hätte, wenn es nötig gewesen wäre, das Tier einzuschläfern.
Mein großer Sohn ist total aufgeregt (wie ich auch). Es nimmt einen doch sehr mit, ein liebes Tier so verletzt zu sehen. Nachts sollen wir eine Pause machen um zu schlafen. Aber ich werde auf jeden Fall bis Mitternacht noch stündlich behandeln, und morgens ist die Jüngste eh spätestens um 6 Uhr wieder wach, da fällt die Pause also kurz aus. Ich hoffe, dass ich es alleine hinbekomme, weil mein Mann grad nicht da ist.
Ach so, gibt es noch etwas, womit ich sie ein bisschen aufpäppeln kann? Klar, dass ich täglich das Stroh auswechsle, damit es möglichst sauber ist. Noch andere Tipps von den Erfahrenen hier?
Hallöchen, Wachteln haben sehr gutes "Heilfleisch".Offene Wunden heilen manchmal sogar über Nacht. Nach deiner Beschreibung der Verletzung wirds wohl etwas länger dauern. Aber die Chancen stehen gut,wenn sich nichts infiziert. LG Sandmann
Danke, das klingt gut. Die Wunde ist jetzt nach 4 Stunden bzw. 4xiger Behandlung wenigstens trocken. Ach Mensch, das arme Vieh! Es sitzt noch in der Transprotbox. Werde morgen gleich einen größeren Stall besorgen, dann hat sie mehr Platz und kann auch besser gucken.
Ich weiß, Du machst Dir Vorwürfe, weil Du es früher hättest sehen können. Aber diese Verletzung ist nicht lebensbedrohend, das werdet Ihr gut hinbekommen.
Setze sie in einen Hamsterkäfig - sowas sollte man immer als Notfallkäfig da haben haben - auf Zewa - Stoff halb drüber, damit es abgedunkelt ist - und das macht man 1 x am Tag sauber und gut isses. Wasser. Futter. Und RUHE - auch für das Tier...
Ok, danke. Ich lasse sie jetzt auch schlafen. Ganz in Ruhe kann ich sie ja leider nicht lassen, muss ja tagsüber jede Stunde ran. Morgen vormittag besuchen wir Freunde, sind schätzungsweise 3 Stunden weg. Bisher wollte ich sie dahin mitnehmen, in eine geschützte Ecke stellen und stündlich behandeln. Würdet ihr sie lieber zu Hause lassen?
Habt ihr in den "Krankenställen" auch Versteckmöglichkeiten und Co?
Und hinterher, wenn alles abgeheilt ist, dann muss man eine Eingewöhnung machen wie bei einem neuen Tier, oder? Oder reicht das, wenn ich sie tagsüber direkt neben den Stall mit den anderen Tieren stelle?
Ich würde sie zu Hause lassen. So eine Fahrt ist ja totaler Stress und am Ende bekommt sie Dir noch einen Herzinfarkt.
Wenn sie schon mal in der Gruppe war, wird sie vermutlich leicht wieder angenommen.
Nein, im Notfallkäfig habe ich eher Sauberkeit und praktische Ordnung. Aber ich lege immer ein Tuch darüber (Rückwand, eine Seitenwand und oben), damit es abgedunkelt ist und mehr Sicherheit gibt.
Gut, dann sehen wir zu, dass wir schnell wieder da sind. den Hamsterkäfig können wir auch auf dem Rückweg abholen.
Heute pickt sie ein bisschen am Fuß rum, sonst ist die Wunde aber nicht mehr offen. Eine dicke dunkle Stelle halt. Ob das Borke oder wieder totes Fleisch ist, kann ich leider nicht sagen, kenne mich zu wenig aus.
So, Wachtel ist in neuem Käfig mit Küchenrolle angekommen, und die Betreuung ist auch gesichert. Sie wirkt relativ fit. Schade ist nur, dass sie jetzt von ihren Kameraden weg muss heute abend, aber wenn sie drinnen sein soll, dann muss sie sich ja eh teilweise trennen. Ich kann nicht beurteilen, wie es aussieht, muss am Dienstag wieder zur TÄ.
So, aktueller Stand: Die TÄ war überrascht, wie gut es aussah, das hätte sie nicht gedacht. Wie sehr VK sie ist weiß ich nicht, dafür hatte ich Freitag abend nicht die Zeit. Wir haben sie heute morgen von der Betreuung wieder abgeholt. Es geht ihr gut, wir müssen nicht mehr so oft schmieren. Müssen am Freitag wieder hin, und nächste Woche darf sie evtl. wieder in die Gruppe. Tagsüber steht sie neben den anderen Tieren, jetzt hole ich sie aber gleich rein. Sie ist aber recht munter, aber total lieb. Sie pickt überhaupt nicht, zappelt nur ein bisschen, wenn ich sie mir greifen muss, was ja leider häufig ist. Aber auch fressen tut sie gut. Das Schlimmste hat sie überstanden.
Ach so, nur nochmal zur Verdeutlichung: Es war wirklich ein gewickelter Ring, kein Clip!!!!!! Habe eben nochmal in deinem Blog gestöbert, Tina. So ein Ring kann also doch einwachsen, und das nicht zu knapp. Warum auch immer...
Da ich noch keine festen Ringe hatte, hatte ich das auch noch nicht. Habe jetzt aber die Bundesringe, die ich für viel zu klein halte. Mal sehen, was das wird. Also wenn man beringen muss für die Ausstellung, mache ich das - aber die Ringe hinterher wieder ab, das Risiko ist mir zu groß.