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  • Junge Legewachtel ZehenpickerinDatum10.05.2020 18:41
    Foren-Beitrag von Aynur im Thema Junge Legewachtel Zehenpickerin

    Die Futtersorten sind vom gleichen Anbieter. Ich bestelle sie immer im Wachtel-Shop, da man da auch kleinere Gebinde als die im Landhandel üblichen 25-kg-Säcke bekommt. Außerdem ist die Qualität sehr gut.
    Das Bio-Alleinfutter enthält 18,8% Rohprotein. Das ist eigentlich gar nicht so wenig. Aber vielleicht fehlte den Wachteln tierisches Protein, denn das Futter ist vegan.
    Die Legepellets enthalten 19,5% Rohprotein. Man kann sie im Verhältnis 2:1 mit dem Körner-Mix (enthält 10,0% Rohprotein) des gleichen Herstellers anbieten. Das wären dann aber nur 16,33% Rohprotein.
    Viel zu wenig, meiner Meinung nach! Ich habe nie so viel Körner-Mix dazu gefüttert, da würde einfach zu viel von den Pellets liegenbleiben, was den Proteingehalt der Kost noch weiter senken würde. Es gab eher mal Gurke, Wassermelone oder 'Grünzeug', aber in kleinen Mengen.
    Zur Zeit gibt es nur die Legepellets und Hanfsamen (über 22% Protein) als Leckerchen dazu. Und da das nicht schnell genug zum Erfolg geführt hat, habe ich noch jeden Tag etwas Rinderhack als Leckerchen gegeben.
    Seit etwa einer Woche ist wieder Ruhe. Die verletzte Wachtel lebt jetzt mit einer alten Dame im Extra-Abteil. Sie hat sich erholt und legt wieder regelmäßig. Die Terrorwachtel und die ranghöchste alte Dame mussten daher auf die andere Seite der Abtrennung umziehen. Die Chefin arbeitet jetzt daran, die Zehenpicker wieder auf Kurs zu bringen (hatte sie ja bei der Terrorwachtel auch geschafft). Da sich die Tiere kennen und nur durch etwas Volierendraht getrennt sind, gab es bei der Umstrukturierung der Gruppe keine Probleme. Die proteinreicher ernährte Terrorwachtel ist übrigens die ganze Zeit friedlich geblieben.
    Ich werde noch ein paar Tage mit dem Rinderhack weitermachen und es dann mal reduzieren und versuchen, ob nicht die Legepellets mit Hanfsamen langfristig auch reichen.

  • Junge Legewachtel ZehenpickerinDatum24.04.2020 23:08
    Foren-Beitrag von Aynur im Thema Junge Legewachtel Zehenpickerin

    Hier ein Update zum Thema Zehenpicken bei Legewachteln:
    Bei meinen Problemwachteln gab es noch einiges hin und her. Am Ende ist die Gruppe geteilt geblieben. Die angriffslustigste junge Wachtel ist mit der ranghöchsten Alten in das Extra-Abteil gezogen, nach dieser pickt sie nicht. Die andere ranghohe Altwachtel hat die restlichen drei Jungtiere zur Gesellschaft im größeren Abteil bekommen. So ging das dann seit dem Spätsommer bis jetzt ohne weitere Zwischenfälle. Die Wachteln haben nach und nach gemausert und sind dann in die Winterruhe gegangen. Im Winter haben sie alle ein etwas proteinärmeres Bio-Alleinfutter bekommen, welches auch für legende Wachteln geeignet sein soll, das wurde gut angenommen.
    Vor etwa vier Wochen haben sie wieder alle nach und nach mit dem Legen begonnen. Die Terrorwachtel und ihre betagte Gefährtin habe ich bei Legebeginn gleich wieder auf Legepellets umgestellt, da sie zum Ende der Legesaison dünnschalige Eier gelegt hatte. Die Gruppe sollte noch das Alleinfutter verbrauchen und hat nur einen Anteil von ca. 1/3 Legepellets bekommen (der ja eigentlich nicht nötig sein sollte, es ist immerhin ein Alleinfutter). Außerdem gab es jetzt wieder für alle regelmäßig Gurkenhäppchen als Leckerli, die sie im Winter gar nicht mochten.
    Seit ein paar Tagen ist die rangniedrigste Henne in der Gruppe auffällig: sie humpelt. Ich konnte aber zunächst nichts ungewöhnliches feststellen, keine Verletzung, alle Gelenke ohne Probleme beweglich. Heute Nachmittag dann das: sie verkroch sich ständig in einem der Verstecke, wenn man sie herausholte, humpelte sie zurück ins Versteck und hockte sich aufgeplustert nieder. Sie hatte definitiv Schmerzen. Eine Untersuchung ergab zwei bepickte Zehen: blau durch Blutergüsse, aber noch keine offene Wunde. Die Beobachtung der Gruppe offenbarte das Problem: zwei Wachteln picken die anderen und sich auch gegenseitig nach den Zehen. Das Lieblingsopfer ist natürlich die rangniedrigste Henne, die Chefin wird nur selten gepickt.
    Hier sehe ich deutlich einen Zusammenhang zwischen dem Legebeginn der Wachteln und dem zeitnahen Beginn der Zehenpickerei in der Gruppe. Die proteinreicher ernährte Terrorwachtel ist bislang friedlich geblieben, die beiden aus der Gruppe scheinen durch das tägliche Eierlegen wieder in ein Defizit geraten zu sein. Sie beginnen, ihre Kameradinnen als Proteinquelle zu sehen. Besonders in der letzten Woche habe ich in der Vierergruppe nur noch zwei oder drei Eier/Tag gesammelt, die ordne ich hauptsächlich den beiden Zehenpickerinnen zu. Die Chefin ist in ihre vierte Legesaison gegangen und legt nicht mehr täglich, die rangniedrige Henne wird sicher schon ein paar Tage länger drangsaliert und legt durch den Stress weniger.
    Ich habe also das Opfer aus der Gruppe genommen, damit sie sich erholen kann, und das Futter ausgetauscht. Ab morgen gibt es Hanfsamen als Leckerli dazu, die sind besonders proteinreich.
    Das ist schon komisch: Bei meiner ersten Legetruppe gab es so etwas nicht, die sind mit dem Proteingehalt des Futters prima zurecht gekommen und die beiden Alten tun das bis heute, während die Jungen sofort Probleme bekommen.

  • Junge Legewachtel ZehenpickerinDatum07.07.2019 22:34
    Foren-Beitrag von Aynur im Thema Junge Legewachtel Zehenpickerin

    Bei den Zehenpickern hat es vor ein paar Tagen wieder einen herben Rückschlag gegeben. (Seufz!)
    Am frühen Morgen gab es einen Riesen-Tumult in der Wachtelvoliere. Als ich am Fenster war, war aber nichts mehr zu sehen, nur völlig panische Wachteln. Und die allgemeine Panik war natürlich auch nicht ohne Folgen geblieben. Eine hatte sich die Haut an der Nase über dem Schnabel aufgeschürft (ist wahrscheinlich gegen das Gitter geflogen), eine andere hatte sich an einer abheilenden Zehenverletzung den Schorf abgerissen, sodass bei beiden blutende Verletzungen entstanden waren. Und die Pickerei nach den verletzten Stellen ging sofort los. Also Blauspray drauf. Das Picken ging weiter, dunkelblau ist ja auch interessant, wenn darunter noch Blut hervorquillt. Nun mussten die beiden in die Krankenkäfige ins Haus, bis die Verletzungen nicht mehr bluteten oder nässten.
    Am nächsten Morgen nun das Problem: wohin mit den Verletzten? Zur Gruppe ging nicht, es wurde wieder nach der dunkelblauen Farbe gepickt. Die beiden Verletzten hatten aber genug mit sich selbst zu tun, die pickten sich gegenseitig nicht. Ein Glück! Und so musste die Hardcore-Zehenpickerin ihr schönes, großes Abteil räumen, damit die beiden Verletzten sich dort auskurieren können, und lebt jetzt wieder im Kaninchenstall bei den Hühnern. Leider war sie noch nicht so weit, dass eine Wiedereingliederung in die Gruppe möglich gewesen wäre, sie hat nach wenigen Minuten wieder mit dem Zehenpicken begonnen.
    Die beiden Verletzten müssen jetzt wohl so lange separiert bleiben, bis die blaue Farbe weitgehend abgewetzt ist, bzw. der dicke blauschwarze Schorf von der Verletzung verschwunden ist und nicht mehr zum Picken animiert. Die anderen schauen mit so komischen, blutgierigen Blicken nach den Verletzten, wenn die nahe am Gitter stehen, da wird mir ja Angst und Bange.

  • Hallo Katrin,

    der Schnabel hat sich in der Zwischenzeit wieder verändert. Die Bilder sind von Vorgestern. Die Verdickung ist noch da, aber der Riss ist nicht mehr zu sehen. Es sieht aus, als ob das Horn nicht nur aus Richtung der Nase wachsen würde. Der Spalt scheint von unten her, also der Schleimhaut des Gaumens (oder wie das auch immer heißt beim Vogel) neues Horn-Material gebildet zu haben und sich so geschlossen zu haben. Ich hätte eigentlich erwartet, dass der Riss immer weiter nach vorne am Schnabel wandern würde durch das Wachstum, bis er 'herausgewachsen' wäre.
    Der Schnabel ist natürlich auch nachgewachsen und - wie ich befürchtet habe - konnte sie ihn nicht richtig abnutzen, sodass er jetzt bald zu lang wird. Ich habe aber einfach zu viele Bedenken, da selbst mit dem Nagelknipser dran zu gehen. Ich kann das nicht einschätzen und habe gleich die schlimmsten Horrorszenarien im Kopf: was, wenn ich ins 'lebende' Gewebe schneide, oder wenn ich durch den Druck mit der Nagelzange den Schnabel spalten würde, oder wenn das Horn eher brüchig ist und splittern könnte beim Schneiden... Ich werde die Wachtel also wieder zur TÄ bringen.



  • Junge Legewachtel ZehenpickerinDatum30.06.2019 19:40
    Foren-Beitrag von Aynur im Thema Junge Legewachtel Zehenpickerin

    Hallo Anita und Kathrin,

    ja, ich berichte bewusst so ausführlich. Das Zehenpicken scheint kein häufiges Problem zu sein, jedenfalls bei Wachteln, sonst hätte ich mehr Infos im www gefunden. Vielleicht kann es einmal jemandem helfen, der auch vor einem Problem wie diesem steht. Vielleicht rettet es der einen oder anderen Wachtel eines Tages das Leben. Denn: Schlachten und neue Tiere beim Züchter holen ist einfacher und geht schneller. Ich glaube, bei der Tierhaltung läuft es oft nicht so glatt, wie man das gerne hätte. Solche Probleme können jeden treffen, ob Neuling oder erfahrener Halter, aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben...
    Wenn bei mir ein Problem auftritt, will ich wissen, was (möglicherweise) die Ursache ist und ob und wie ich dieses Problem lösen kann. Ich gebe nicht so schnell auf.

    Inzwischen sind wieder ein paar Tage vergangen. Da es wieder so heiß geworden ist, haben die Wachteln zur Erfrischung Wassermelone und Gurke bekommen. Auch die beiden im Extra-Abteil. Bei der Gruppe läuft alles normal. Bei den beiden anderen fiel mir vor zwei Tagen auf, dass eine sich humpelnd fortbewegte, verletzt war der Fuß aber nicht. Also habe ich wieder meinen Beobachtungsposten eingenommen. Und siehe da: sie wurde tatsächlich von der anderen gepickt, sie hatte nur noch keine offene Verletzung. Sie selbst blieb aber friedlich und pickte nicht zurück.
    Also war die eine (die schlimmste, die bei den Hühnern untergebracht war) doch wieder rückfällig geworden! Lag es an den proteinarmen Erfrischungen? Scheint ja so. Was nun? Wieder einzeln setzen? Die eine wieder zu den Hühnern? Nein! Ich habe das Hinkebein zur Gruppe gesetzt. Das schien mir am vernünftigsten, denn sie hat ja trotz Schmerzen nicht mit Pickattacken gegen die Übeltäterin reagiert. Dort ist sie erst mal in eins der Holzhäuser gehumpelt und hat sich zurückgezogen. Das letzte Mal, als ich versucht habe, sie zur Gruppe zu setzen, hatte sie gleich wahllos auf die Füße der anderen eingehackt.
    Sie ist also bei der Gruppe geblieben, unter strenger Beobachtung natürlich. Das Humpeln besserte sich nach ein paar Stunden und die Wachtel hat sich bis heute gut geführt. Es scheint, als ob sie es geschafft hätte (das hatte ich von ihrer Gefährtin aber auch schon mal geglaubt). In der Gruppe gibt es weiterhin erfrischende Leckerlies, für die einzelne ist das Thema erst mal durch: keine proteinarmen Snacks.
    Derzeit ist nur noch eine Wachtel in der Anti-Zehenpicker-Therapie, wieder ein kleiner Erfolg.

  • Junge Legewachtel ZehenpickerinDatum25.06.2019 22:18
    Foren-Beitrag von Aynur im Thema Junge Legewachtel Zehenpickerin

    Heute gab es den nächsten Wiedereingliederungsversuch. Ich habe die Terrorwachteln jeweils einzeln zu der Gruppe gesetzt und kurze Zeit beobachtet, was passiert.
    Die eine, die neben der großen Voliere nur durch ein Gitter getrennt von den anderen seit 2 Wochen in Einzelhaft lebt, hat nach wenigen Minuten wieder angefangen, wahllos nach den Zehen der anderen zu picken. Also die 'Bewährung' schon wieder vermasselt!
    Die zweite Terrorwachtel (sie war die schlimmste) lebt seit ca. zwei Wochen in der Hühnervoliere in einem großen Kaninchenkäfig. Ich kann sie aber leider nicht mit den Hühnern laufen lassen, weil die Küken (!! die sind nur halb so groß!) sie angreifen, die Glucken tun ihr nichts. Sie kann die anderen Wachteln hören und aus einiger Entfernung sehen, hatte also schlechtere 'Haftbedingungen'. Hier sah es völlig anders aus: sie war friedlich zu den anderen, hat keiner in die Zehen gepickt, wurde aber von einer der Wachteln aus der Gruppe angegangen. Diese ist sonst inzwischen auch friedlich, aber diese Wachtel hat sie gepickt, richtig brutal. Die Terrorwachtel hat sich aber nicht gewehrt. Das geht auch nicht! Aber nicht durch die Schuld der Terrorwachtel, sie scheint weitgehend kuriert, sie wird jetzt zum Opfer wie die erste Zehenpickerin.
    Nächster Versuch: die zweite zu der anderen Zehenpickerin gesetzt. Nach ein paar Minuten pickten sie sich gegenseitig in die Zehen, aber eher halbherzig, nicht besonders aggressiv. Also noch etwas abgewartet: das Picken wurde weniger. Später noch mal nach ihnen geschaut: sie lagen aneinander gekuschelt im Schatten der Topfpflanze. OK, gut so! Die Kontrollintervalle verlängert: alles gut, kein Picken. Heute Abend: alles in Ordnung, keine Verletzungen an den Zehen, der Umgang miteinander normal.
    Sie bleiben jetzt erst mal zusammen, aber getrennt von der Gruppe. Vielleicht kann ich sie später zusammen in die Gruppe integrieren. Wenn nicht, können sie auch in den getrennten Abteilen bleiben, die sind jeweils groß genug.

  • Hier das nächste Foto

  • Hier sind die Fotos von heute Vormittag, es hat sich tatsächlich etwas verändert: diese Verdickung direkt unter der Nase am Riss entlang. Das fällt kaum auf, wenn man die Wachel beobachtet, oder sie hochnimmt. Auf den Bildern stark vergrößert sieht es richtig gruselig aus! Ich hoffe, dass das kein schlechtes Zeichen ist. Vor der Verletzung waren ja beide Seiten gleich.

  • Hallo lupinchen,

    ich glaube, es hat sich schon etwas getan bei der Wachtel. Ich hatte heute Abend so den Eindruck, dass der Schnabelansatz unter der Nase größer/dicker geworden ist (war aber nicht mehr hell genug in der Voliere). Ich habe heute Abend keine Creme aufgetragen und schaue mir das Morgen früh bei Licht noch mal genauer an und mache Fotos. Da sieht man beinahe besser, was los ist, als wenn man die Wachtel fängt und sie herumzappelt.
    Sie frisst und trinkt nach wie vor normal, versucht, sich zu putzen, macht Staubbäder, also im Moment alles den Umständen entsprechend gut. Es wird wohl sehr lange dauern, bis so ein Schnabel achgewachsen ist.

  • Junge Legewachtel ZehenpickerinDatum23.06.2019 23:06
    Foren-Beitrag von Aynur im Thema Junge Legewachtel Zehenpickerin

    @ anra6 - So richtig bunt war meine erste Wachteltruppe: weiß bis rostbraun (hier gab es keine Probleme), von denen sind nur die zwei weißen übrig.
    Die neuen sind Schwestern aus einem Gelege, zusammen aufgewachsen, alle goldsprenkel. Bunt ist die Truppe schon, aber alle hell. Ich habe darauf geachtet, dass nicht zu viel Farbe in die Truppe kommt, da ich ja nicht wusste, wie meine alten auf die farbigen neuen reagieren würden.

    Tja, die Zehenpickerei ist inzwischen eine lange Geschichte geworden. Wir sind mit dem Problem auch noch immer nicht durch.
    Die erste Übeltäterin kam ja in Einzelhaft. Ich habe im www recherchiert, aber nichts wirklich belastbares bezüglich Wachteln und Zehenpicken gefunden, nur eine Abhandlung über das selbe Problem bei Legehühnern in kommerzieller Haltung. Da gab es verschiedene Theorien, was Zehenpicken und/oder andere Formen des Kannibalismus bei Legehennen auslösen könne.
    U.a. waren da genannt:
    + die Herkunft: bei bestimmten Legehybrid-Stämmen häufiger als bei anderen (trifft hier weniger zu),
    + zu dichter Besatz des Stalles, dadurch Stress, fehlende Ausweichmöglichkeiten für rangniedrigere Tiere, usw,
    + eintönige Umgebung/Langeweile,
    + zu proteinarmes Futter,
    + Auffällige Häufung der Problematik in bestimmten Lebensabschnitten, u.a. zu Legebeginn, Federwechsel (Blutkiele) etc.

    Ich hatte also verschiedene Lösungsansätze für meine Wachtel (sie legte schon, andere Schwestern noch nicht):
    + sie bekam in der Einzelhaft mehr Protein, sprich mehr Legepellets, keine proteinarmen Leckerlies wie Wassermelone, Gurke, etc.
    + beide Abteile wurden mit weiterem Interieur ausgestattet wie versch. Topfpflanzen, Weidentunnel
    + verschiedene Einstreu: Sand, Hanfhächsel, Holzchips
    Zu klein ist die Voliere eigentlich nicht für die Anzahl der Tiere. Der Züchter hatte so etwas selbst auch noch nicht, obwohl die Tiere dort einen wesentlich kleineren und langweiligeren Stall zur Verfügung hatten.

    Nachdem die Wachtel ein paar Tage einzeln saß, kam es wieder zu einem Zehenpicker-Massaker in der Voliere. Alle Wachteln außer einer - der Täterin - waren verletzt, diesmal auch die alten. Es schien mit dem Legebeginn dieser Wachtel zusammenzuhängen. Auch diese kam in Einzelhaft wie die erste. Danach fing die dritte an (nun waren alle Einzelhaftplätze belegt), dann die vierte (seufz!), die habe ich zu der ersten gesetzt. Ein paar Stunden war Ruhe, am nächsten Morgen ging es hier weiter: die Aggression ging von der vierten aus, die erste war friedlich und wurde zum Opfer. Also habe ich sie verarztet und zu der fünften - die rangniedrigste und absolut friedliche - und den alten in die Voliere zurückgesetzt (Dort hat sie sich den Schnabel gebrochen, s. anderes Thema).

    Es gab in den vergangenen Tagen etliche Wiedereingliederungsversuche, bisher hat es aber nur eine außer der ersten Täterin geschafft, nicht rückfällig zu werden. Zwei Wachteln sitzen immer noch im Knast bei Wasser und Legepellets...
    Alle zwei Tage versuche ich, sie wieder in die Gruppe zu integrieren. Nachdem das Zehenpicken dieser Krawallwachteln anfangs schon nach weniger als 5 Sekunden losging, schaffen wir jetzt schon ein paar Minuten ohne Gewalttaten gegen die anderen. So schnell gebe ich nicht auf...

  • Hallo Katrin,
    es ist nicht wirklich ein Lack. Die Konsistenz ist eher so wie Zahnpasta, die sieht genauso aus, wenn sie irgendwo antrocknet. Ich denke, dass die Creme auch nicht wirklich den Schnabel stabilisieren kann, sondern ihn einfach nur an dieser Stelle sauber hält. Im Laufe eines Tages hat sich die Cremeschicht weitgehend abgewetzt.

    Die TÄ hat mir eine kleine Menge davon abgefüllt, daher habe ich kein Etikett und keinen Namen. Wenn ich das nächste Mal da bin, frage ich aber nach dem Namen des Medikaments.

    Liebe Grüße
    Aynur

  • Also hier mal ein kurzes Update:
    Ich war heute Morgen mit der Wachtel bei der TÄ. Die war erst mal etwas hilflos und hat ihre Kollegin (selbst Hühnerhalterin) zu Rate gezogen.
    Fazit: da der Schnabel nachwächst und die Wachtel ohne Probleme trinkt und Körner picken kann, kann ich es erst mal so lassen. Sie haben mir noch eine Salbe zur Desinfektion und Abdecken des Risses (die härtet aus und blättert irgendwann ab, dann erneuert man sie) mitgegeben. Falls Komplikationen auftreten (es wird schlimmer, Wachtel kann nicht fressen o.ä.) haben sie mir die Vogelklinik in Gießen empfohlen. OK, ich hatte schon mit Schlimmerem gerechnet...
    Habe heute Morgen Fotos gemacht, sind aber nicht so berauschend geworden (Ausschnitte aus Handyfotos), die Wachtel ist sehr flink und wollte nicht fotografiert werden. Aber man kann erahnen, wo sich der Riss befindet, falls es mir gelingt, sie hochzuladen.





    Jetzt hat die Wachtel an der Stelle einen weißen Cremestreifen am Schnabel. Die anderen picken aber zum Glück nicht daran herum.

    Was mir im Nachhinein auch noch eingefallen ist: sie benutzt den Schnabel ja jetzt vorsichtig und er ist etwas schief. Wird er sich dann weniger abnutzen und zu lang werden? Muss er evtl. irgendwann mal abgefeilt werden?

  • Dann bin ich also nicht die Einzige, bei der so etwas passiert ist. Ich habe mir schon Vorwürfe gemacht, ob ich etwas falsch gemacht habe, dass sie sich so verletzt hat. Bei den 'alten' Wachteln in der Voliere ist nie einer eine Verletzung am Schnabel zugestoßen. Sie saß ein paar Tage mit einer Schwester im 'Wachtelknast', weil die beiden den andern Schwestern die Zehen blutig gehackt haben und war erst gestern Abend wieder zur Gruppe in die Voliere gekommen.
    Ich habe ihr den Schnabel vorsichtig mit einem Wattestäbchen gereinigt und desinfiziert. Der Riss betrifft fast den halben Schnabel bis oben, an der Nase entlang. Ich werde morgen mal Fotos machen, natürlich hatte ich wieder kein Handy dabei und war total aufgeregt, als ich die Verletzung entdeckt habe. Zum Glück ist sie sehr zutraulich, sodass sie die Behandlung nicht so extrem gestresst hat. Ich denke (und hoffe), wenn sie sehr schlimme Schmerzen hätte, würde sie sich doch nicht putzen, oder? Das ist doch im Moment nicht überlebenswichtig für sie. Fressen und trinken ist natürlich etwas anderes.
    Ich werde sie wohl besser morgen früh zur TÄ bringen, die wird dann hoffentlich einschätzen können, ob das ein Fall für die Uniklinik ist oder ob sie das auch so wieder hinkriegt.
    Arme Wachtel, sie ist erst 8 Wochen alt und erst seit 2 Wochen bei mir.

  • Thema von Aynur im Forum Nicht ansteckende Kran...

    Ich habe einfach kein Glück mit der neuen Jungwachtelgruppe: als ich eben noch mal den Wachteln geschaut habe ist mir bei einer aufgefallen, dass sie den Schnabel nicht richtig geschlossen hat. So sah es von der rechten Seite betrachtet aus. Auf der linken Seite hatte sie etwas schwarzes am Schnabel kleben, was sich bei näherer Betrachtung als eingetrocknetes Blut herausstellte. Der Schnabel ist an der Nase entlang ein Stück eingerissen. Das hat natürlich geblutet und durch den Riss hat der Schabel insgesamt eine leichte Fehlstellung angenommen, von oben betrachtet sieht es aus wie eine ganz minimale Kreuzschnabel-Fehlstellung. Sie pickt aber nach Körnern und es ist ihr auch gelungen, diese aufzunehmen, trinken geht auch. Sie putzt sich auch noch, mit welchem Erfolg, kann ich noch nicht beurteilen. Ich vermute, sie hat sich die Verletzung zugezogen, als sie irgendwo gegen geflogen ist.
    Kann eine solche Verletzung wieder ausheilen? Hat sie Schmerzen? Was kann ich für sie tun? Ich habe noch etwas Traumeel da von der letzten verletzten Wachtel, habe aber Angst, dass ich die Verletzung verschlimmere, wenn ich ihr mit Gewalt den Schnabel öffne, um es ihr einzugeben. Morgen Tierarzt (nicht besonders vogelkundig aber hilfsbereit) oder Vogelklinik aufsuchen? Hat sie überhaupt eine Chance oder wird das eher auf Einschläfern hinauslaufen?
    Brauche dringend einen Rat, was ich tun kann.

  • Junge Legewachtel ZehenpickerinDatum01.06.2019 23:38
    Thema von Aynur im Forum Allgemeines Verhalten

    Hallo liebe Fories,
    ich möchte mich erst mal kurz vorstellen, bevor ich euch mit meinem Problem daherkomme.

    Ich heiße Aynur, bin 46 Jahre alt und wohne mit meiner Familie in einem Dorf im schönen Mittelhessen. Vor zwei Jahren habe ich mit der Wachtelhaltung begonnen - 5 bunte Legewachteln waren in meine Voliere eingezogen - und letztes Jahr auch mit der Hühnerhaltung .

    Nachdem mein Bestand nun auf zwei ältere Wachteldamen geschrumpft ist, habe ich die Voliere renoviert und vor ein paar Tagen eine Truppe junger Legewachteln (Schlupfgeschwister, 6 Wo. alt, beginnen zu legen) geholt. Die Mädchen sind ruhig und recht zutraulich. Die Zusammenführung mit den beiden älteren klappt problemlos: ich habe eine Abtrennung für die Voliere gebaut, sie können sich durch das Gitter kennen lernen, aber Prügeleien sind nicht möglich. So wollte ich das erst mal eine Woche lassen.

    Schon am nächsten Tag ging der Ärger im Junghennenabteil los: eine Junghenne (sie legt schon) pickte allen Schwestern die Zehen blutig! Ich habe die Verletzten mit Blauspray behandelt, das Picken ging weiter. Die Täterin machte einen sehr aufgeregten Eindruck, lief ständig an der Abtrennung hin und her, als ob sie rüber wollte. Also durfte sie zu den beiden älteren, dann war auf beiden Seiten Ruhe. Sie hat den älteren auch nicht in die Zehen gehackt. Da meine alten Damen so friedfertig sind, habe ich heute schon die Abtrennung entfernt. Es gab kein Gezanke zwischen Alt und Jung. Erstaunlich! Aber das Zehenpicken ging sofort wieder los, da hatte ich noch nicht einmal die Abtrennung richtig aus dem Gehege gewuchtet. Die alten pickt sie aber nicht. Jetzt sitzt die Krawallwachtel erst einmal bei Wasser und Legepellets in Einzelhaft, sie können einander sehen, aber sie kann nicht picken. Alle anderen sind friedlich und entspannt.

    Was kann dieses Verhalten ausgelöst haben? Bei der Abholung waren alle Tiere unverletzt.
    Ich habe bereits von einem solchen Verhalten bei Hühnern gelesen. Da liegt wohl ein Proteinmangel zugrunde. Könnte es hier ähnlich sein? Die Jungwachteln kennen bisher nichts (!) außer 'Kükenmehl'. Keine Körner, keine Legepellets, keine Kräuter, kein Gemüse, keine Mehlwürmer. Sie fangen jetzt an, das alles von den beiden älteren zu lernen. Bei mir gibt es kein 'Mehlfutter', das frisst hier keiner. Die Legepellets musste ich einweichen, damit die jungen sie annehmen.
    ...und nein, das kann nicht an der Fütterung von Mehlwürmern liegen, mit denen die Zehen der anderen verwechselt werden (von dieser Theorie habe ich bereits gelesen). Die Jungwachteln haben noch nie einen Mehlwurm gesehen. Keine konnte damit etwas anfangen, als ich sie ihnen heute gezeigt habe. Sie wussten nicht, dass man die essen kann, die alten Wachteln haben alle Würmer verspeist.

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