Hallo liebe Fories, ich möchte mich erst mal kurz vorstellen, bevor ich euch mit meinem Problem daherkomme.
Ich heiße Aynur, bin 46 Jahre alt und wohne mit meiner Familie in einem Dorf im schönen Mittelhessen. Vor zwei Jahren habe ich mit der Wachtelhaltung begonnen - 5 bunte Legewachteln waren in meine Voliere eingezogen - und letztes Jahr auch mit der Hühnerhaltung .
Nachdem mein Bestand nun auf zwei ältere Wachteldamen geschrumpft ist, habe ich die Voliere renoviert und vor ein paar Tagen eine Truppe junger Legewachteln (Schlupfgeschwister, 6 Wo. alt, beginnen zu legen) geholt. Die Mädchen sind ruhig und recht zutraulich. Die Zusammenführung mit den beiden älteren klappt problemlos: ich habe eine Abtrennung für die Voliere gebaut, sie können sich durch das Gitter kennen lernen, aber Prügeleien sind nicht möglich. So wollte ich das erst mal eine Woche lassen.
Schon am nächsten Tag ging der Ärger im Junghennenabteil los: eine Junghenne (sie legt schon) pickte allen Schwestern die Zehen blutig! Ich habe die Verletzten mit Blauspray behandelt, das Picken ging weiter. Die Täterin machte einen sehr aufgeregten Eindruck, lief ständig an der Abtrennung hin und her, als ob sie rüber wollte. Also durfte sie zu den beiden älteren, dann war auf beiden Seiten Ruhe. Sie hat den älteren auch nicht in die Zehen gehackt. Da meine alten Damen so friedfertig sind, habe ich heute schon die Abtrennung entfernt. Es gab kein Gezanke zwischen Alt und Jung. Erstaunlich! Aber das Zehenpicken ging sofort wieder los, da hatte ich noch nicht einmal die Abtrennung richtig aus dem Gehege gewuchtet. Die alten pickt sie aber nicht. Jetzt sitzt die Krawallwachtel erst einmal bei Wasser und Legepellets in Einzelhaft, sie können einander sehen, aber sie kann nicht picken. Alle anderen sind friedlich und entspannt.
Was kann dieses Verhalten ausgelöst haben? Bei der Abholung waren alle Tiere unverletzt. Ich habe bereits von einem solchen Verhalten bei Hühnern gelesen. Da liegt wohl ein Proteinmangel zugrunde. Könnte es hier ähnlich sein? Die Jungwachteln kennen bisher nichts (!) außer 'Kükenmehl'. Keine Körner, keine Legepellets, keine Kräuter, kein Gemüse, keine Mehlwürmer. Sie fangen jetzt an, das alles von den beiden älteren zu lernen. Bei mir gibt es kein 'Mehlfutter', das frisst hier keiner. Die Legepellets musste ich einweichen, damit die jungen sie annehmen. ...und nein, das kann nicht an der Fütterung von Mehlwürmern liegen, mit denen die Zehen der anderen verwechselt werden (von dieser Theorie habe ich bereits gelesen). Die Jungwachteln haben noch nie einen Mehlwurm gesehen. Keine konnte damit etwas anfangen, als ich sie ihnen heute gezeigt habe. Sie wussten nicht, dass man die essen kann, die alten Wachteln haben alle Würmer verspeist.
ich möchte dich zunächst willkommen heißen. Leider habe ich überhaupt keine Idee, weshalb die junge Henne sich so über ihre Altersgenossinen hermacht, insbesondere mit Zehenpicken, sehr interessant. Hat sich das inzwischen gelegt? Du schreibst ja von einer "bunten Truppe". Es gibt viele Beobachtungen hier im Forum, dass diese bunten Truppen nicht immer gut harmonieren. Könnte es daran liegen?
Es würde mich wirklich interessieren, wie es weitergegangen ist.
@ anra6 - So richtig bunt war meine erste Wachteltruppe: weiß bis rostbraun (hier gab es keine Probleme), von denen sind nur die zwei weißen übrig. Die neuen sind Schwestern aus einem Gelege, zusammen aufgewachsen, alle goldsprenkel. Bunt ist die Truppe schon, aber alle hell. Ich habe darauf geachtet, dass nicht zu viel Farbe in die Truppe kommt, da ich ja nicht wusste, wie meine alten auf die farbigen neuen reagieren würden.
Tja, die Zehenpickerei ist inzwischen eine lange Geschichte geworden. Wir sind mit dem Problem auch noch immer nicht durch. Die erste Übeltäterin kam ja in Einzelhaft. Ich habe im www recherchiert, aber nichts wirklich belastbares bezüglich Wachteln und Zehenpicken gefunden, nur eine Abhandlung über das selbe Problem bei Legehühnern in kommerzieller Haltung. Da gab es verschiedene Theorien, was Zehenpicken und/oder andere Formen des Kannibalismus bei Legehennen auslösen könne. U.a. waren da genannt: + die Herkunft: bei bestimmten Legehybrid-Stämmen häufiger als bei anderen (trifft hier weniger zu), + zu dichter Besatz des Stalles, dadurch Stress, fehlende Ausweichmöglichkeiten für rangniedrigere Tiere, usw, + eintönige Umgebung/Langeweile, + zu proteinarmes Futter, + Auffällige Häufung der Problematik in bestimmten Lebensabschnitten, u.a. zu Legebeginn, Federwechsel (Blutkiele) etc.
Ich hatte also verschiedene Lösungsansätze für meine Wachtel (sie legte schon, andere Schwestern noch nicht): + sie bekam in der Einzelhaft mehr Protein, sprich mehr Legepellets, keine proteinarmen Leckerlies wie Wassermelone, Gurke, etc. + beide Abteile wurden mit weiterem Interieur ausgestattet wie versch. Topfpflanzen, Weidentunnel + verschiedene Einstreu: Sand, Hanfhächsel, Holzchips Zu klein ist die Voliere eigentlich nicht für die Anzahl der Tiere. Der Züchter hatte so etwas selbst auch noch nicht, obwohl die Tiere dort einen wesentlich kleineren und langweiligeren Stall zur Verfügung hatten.
Nachdem die Wachtel ein paar Tage einzeln saß, kam es wieder zu einem Zehenpicker-Massaker in der Voliere. Alle Wachteln außer einer - der Täterin - waren verletzt, diesmal auch die alten. Es schien mit dem Legebeginn dieser Wachtel zusammenzuhängen. Auch diese kam in Einzelhaft wie die erste. Danach fing die dritte an (nun waren alle Einzelhaftplätze belegt), dann die vierte (seufz!), die habe ich zu der ersten gesetzt. Ein paar Stunden war Ruhe, am nächsten Morgen ging es hier weiter: die Aggression ging von der vierten aus, die erste war friedlich und wurde zum Opfer. Also habe ich sie verarztet und zu der fünften - die rangniedrigste und absolut friedliche - und den alten in die Voliere zurückgesetzt (Dort hat sie sich den Schnabel gebrochen, s. anderes Thema).
Es gab in den vergangenen Tagen etliche Wiedereingliederungsversuche, bisher hat es aber nur eine außer der ersten Täterin geschafft, nicht rückfällig zu werden. Zwei Wachteln sitzen immer noch im Knast bei Wasser und Legepellets... Alle zwei Tage versuche ich, sie wieder in die Gruppe zu integrieren. Nachdem das Zehenpicken dieser Krawallwachteln anfangs schon nach weniger als 5 Sekunden losging, schaffen wir jetzt schon ein paar Minuten ohne Gewalttaten gegen die anderen. So schnell gebe ich nicht auf...
Heute gab es den nächsten Wiedereingliederungsversuch. Ich habe die Terrorwachteln jeweils einzeln zu der Gruppe gesetzt und kurze Zeit beobachtet, was passiert. Die eine, die neben der großen Voliere nur durch ein Gitter getrennt von den anderen seit 2 Wochen in Einzelhaft lebt, hat nach wenigen Minuten wieder angefangen, wahllos nach den Zehen der anderen zu picken. Also die 'Bewährung' schon wieder vermasselt! Die zweite Terrorwachtel (sie war die schlimmste) lebt seit ca. zwei Wochen in der Hühnervoliere in einem großen Kaninchenkäfig. Ich kann sie aber leider nicht mit den Hühnern laufen lassen, weil die Küken (!! die sind nur halb so groß!) sie angreifen, die Glucken tun ihr nichts. Sie kann die anderen Wachteln hören und aus einiger Entfernung sehen, hatte also schlechtere 'Haftbedingungen'. Hier sah es völlig anders aus: sie war friedlich zu den anderen, hat keiner in die Zehen gepickt, wurde aber von einer der Wachteln aus der Gruppe angegangen. Diese ist sonst inzwischen auch friedlich, aber diese Wachtel hat sie gepickt, richtig brutal. Die Terrorwachtel hat sich aber nicht gewehrt. Das geht auch nicht! Aber nicht durch die Schuld der Terrorwachtel, sie scheint weitgehend kuriert, sie wird jetzt zum Opfer wie die erste Zehenpickerin. Nächster Versuch: die zweite zu der anderen Zehenpickerin gesetzt. Nach ein paar Minuten pickten sie sich gegenseitig in die Zehen, aber eher halbherzig, nicht besonders aggressiv. Also noch etwas abgewartet: das Picken wurde weniger. Später noch mal nach ihnen geschaut: sie lagen aneinander gekuschelt im Schatten der Topfpflanze. OK, gut so! Die Kontrollintervalle verlängert: alles gut, kein Picken. Heute Abend: alles in Ordnung, keine Verletzungen an den Zehen, der Umgang miteinander normal. Sie bleiben jetzt erst mal zusammen, aber getrennt von der Gruppe. Vielleicht kann ich sie später zusammen in die Gruppe integrieren. Wenn nicht, können sie auch in den getrennten Abteilen bleiben, die sind jeweils groß genug.
auch ich freue mich über deine Beschreibungen. Es ist ja verrückt, was einem mit Tieren alles passieren kann. So wie ich es erkennen kann, bist du ja kein Neuling (nichts gegen Anfänger, auch ich war einer und bin es irgendwie immer noch, weil ich glücklicherweise keine Probleme hatte/habe). Aus meiner Sicht ist es gut, dass du berichtest, weil so etwas ja auf uns alle zukommen könnte. Dann wissen wir,oh ja!, so etwas kann passieren, habe ich schon drüber gelesen. Ich freue mich auf jeden Fall über deine Berichte, bitte weiter so.
ja, ich berichte bewusst so ausführlich. Das Zehenpicken scheint kein häufiges Problem zu sein, jedenfalls bei Wachteln, sonst hätte ich mehr Infos im www gefunden. Vielleicht kann es einmal jemandem helfen, der auch vor einem Problem wie diesem steht. Vielleicht rettet es der einen oder anderen Wachtel eines Tages das Leben. Denn: Schlachten und neue Tiere beim Züchter holen ist einfacher und geht schneller. Ich glaube, bei der Tierhaltung läuft es oft nicht so glatt, wie man das gerne hätte. Solche Probleme können jeden treffen, ob Neuling oder erfahrener Halter, aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben... Wenn bei mir ein Problem auftritt, will ich wissen, was (möglicherweise) die Ursache ist und ob und wie ich dieses Problem lösen kann. Ich gebe nicht so schnell auf.
Inzwischen sind wieder ein paar Tage vergangen. Da es wieder so heiß geworden ist, haben die Wachteln zur Erfrischung Wassermelone und Gurke bekommen. Auch die beiden im Extra-Abteil. Bei der Gruppe läuft alles normal. Bei den beiden anderen fiel mir vor zwei Tagen auf, dass eine sich humpelnd fortbewegte, verletzt war der Fuß aber nicht. Also habe ich wieder meinen Beobachtungsposten eingenommen. Und siehe da: sie wurde tatsächlich von der anderen gepickt, sie hatte nur noch keine offene Verletzung. Sie selbst blieb aber friedlich und pickte nicht zurück. Also war die eine (die schlimmste, die bei den Hühnern untergebracht war) doch wieder rückfällig geworden! Lag es an den proteinarmen Erfrischungen? Scheint ja so. Was nun? Wieder einzeln setzen? Die eine wieder zu den Hühnern? Nein! Ich habe das Hinkebein zur Gruppe gesetzt. Das schien mir am vernünftigsten, denn sie hat ja trotz Schmerzen nicht mit Pickattacken gegen die Übeltäterin reagiert. Dort ist sie erst mal in eins der Holzhäuser gehumpelt und hat sich zurückgezogen. Das letzte Mal, als ich versucht habe, sie zur Gruppe zu setzen, hatte sie gleich wahllos auf die Füße der anderen eingehackt. Sie ist also bei der Gruppe geblieben, unter strenger Beobachtung natürlich. Das Humpeln besserte sich nach ein paar Stunden und die Wachtel hat sich bis heute gut geführt. Es scheint, als ob sie es geschafft hätte (das hatte ich von ihrer Gefährtin aber auch schon mal geglaubt). In der Gruppe gibt es weiterhin erfrischende Leckerlies, für die einzelne ist das Thema erst mal durch: keine proteinarmen Snacks. Derzeit ist nur noch eine Wachtel in der Anti-Zehenpicker-Therapie, wieder ein kleiner Erfolg.
Bei den Zehenpickern hat es vor ein paar Tagen wieder einen herben Rückschlag gegeben. (Seufz!) Am frühen Morgen gab es einen Riesen-Tumult in der Wachtelvoliere. Als ich am Fenster war, war aber nichts mehr zu sehen, nur völlig panische Wachteln. Und die allgemeine Panik war natürlich auch nicht ohne Folgen geblieben. Eine hatte sich die Haut an der Nase über dem Schnabel aufgeschürft (ist wahrscheinlich gegen das Gitter geflogen), eine andere hatte sich an einer abheilenden Zehenverletzung den Schorf abgerissen, sodass bei beiden blutende Verletzungen entstanden waren. Und die Pickerei nach den verletzten Stellen ging sofort los. Also Blauspray drauf. Das Picken ging weiter, dunkelblau ist ja auch interessant, wenn darunter noch Blut hervorquillt. Nun mussten die beiden in die Krankenkäfige ins Haus, bis die Verletzungen nicht mehr bluteten oder nässten. Am nächsten Morgen nun das Problem: wohin mit den Verletzten? Zur Gruppe ging nicht, es wurde wieder nach der dunkelblauen Farbe gepickt. Die beiden Verletzten hatten aber genug mit sich selbst zu tun, die pickten sich gegenseitig nicht. Ein Glück! Und so musste die Hardcore-Zehenpickerin ihr schönes, großes Abteil räumen, damit die beiden Verletzten sich dort auskurieren können, und lebt jetzt wieder im Kaninchenstall bei den Hühnern. Leider war sie noch nicht so weit, dass eine Wiedereingliederung in die Gruppe möglich gewesen wäre, sie hat nach wenigen Minuten wieder mit dem Zehenpicken begonnen. Die beiden Verletzten müssen jetzt wohl so lange separiert bleiben, bis die blaue Farbe weitgehend abgewetzt ist, bzw. der dicke blauschwarze Schorf von der Verletzung verschwunden ist und nicht mehr zum Picken animiert. Die anderen schauen mit so komischen, blutgierigen Blicken nach den Verletzten, wenn die nahe am Gitter stehen, da wird mir ja Angst und Bange.
Hier ein Update zum Thema Zehenpicken bei Legewachteln: Bei meinen Problemwachteln gab es noch einiges hin und her. Am Ende ist die Gruppe geteilt geblieben. Die angriffslustigste junge Wachtel ist mit der ranghöchsten Alten in das Extra-Abteil gezogen, nach dieser pickt sie nicht. Die andere ranghohe Altwachtel hat die restlichen drei Jungtiere zur Gesellschaft im größeren Abteil bekommen. So ging das dann seit dem Spätsommer bis jetzt ohne weitere Zwischenfälle. Die Wachteln haben nach und nach gemausert und sind dann in die Winterruhe gegangen. Im Winter haben sie alle ein etwas proteinärmeres Bio-Alleinfutter bekommen, welches auch für legende Wachteln geeignet sein soll, das wurde gut angenommen. Vor etwa vier Wochen haben sie wieder alle nach und nach mit dem Legen begonnen. Die Terrorwachtel und ihre betagte Gefährtin habe ich bei Legebeginn gleich wieder auf Legepellets umgestellt, da sie zum Ende der Legesaison dünnschalige Eier gelegt hatte. Die Gruppe sollte noch das Alleinfutter verbrauchen und hat nur einen Anteil von ca. 1/3 Legepellets bekommen (der ja eigentlich nicht nötig sein sollte, es ist immerhin ein Alleinfutter). Außerdem gab es jetzt wieder für alle regelmäßig Gurkenhäppchen als Leckerli, die sie im Winter gar nicht mochten. Seit ein paar Tagen ist die rangniedrigste Henne in der Gruppe auffällig: sie humpelt. Ich konnte aber zunächst nichts ungewöhnliches feststellen, keine Verletzung, alle Gelenke ohne Probleme beweglich. Heute Nachmittag dann das: sie verkroch sich ständig in einem der Verstecke, wenn man sie herausholte, humpelte sie zurück ins Versteck und hockte sich aufgeplustert nieder. Sie hatte definitiv Schmerzen. Eine Untersuchung ergab zwei bepickte Zehen: blau durch Blutergüsse, aber noch keine offene Wunde. Die Beobachtung der Gruppe offenbarte das Problem: zwei Wachteln picken die anderen und sich auch gegenseitig nach den Zehen. Das Lieblingsopfer ist natürlich die rangniedrigste Henne, die Chefin wird nur selten gepickt. Hier sehe ich deutlich einen Zusammenhang zwischen dem Legebeginn der Wachteln und dem zeitnahen Beginn der Zehenpickerei in der Gruppe. Die proteinreicher ernährte Terrorwachtel ist bislang friedlich geblieben, die beiden aus der Gruppe scheinen durch das tägliche Eierlegen wieder in ein Defizit geraten zu sein. Sie beginnen, ihre Kameradinnen als Proteinquelle zu sehen. Besonders in der letzten Woche habe ich in der Vierergruppe nur noch zwei oder drei Eier/Tag gesammelt, die ordne ich hauptsächlich den beiden Zehenpickerinnen zu. Die Chefin ist in ihre vierte Legesaison gegangen und legt nicht mehr täglich, die rangniedrige Henne wird sicher schon ein paar Tage länger drangsaliert und legt durch den Stress weniger. Ich habe also das Opfer aus der Gruppe genommen, damit sie sich erholen kann, und das Futter ausgetauscht. Ab morgen gibt es Hanfsamen als Leckerli dazu, die sind besonders proteinreich. Das ist schon komisch: Bei meiner ersten Legetruppe gab es so etwas nicht, die sind mit dem Proteingehalt des Futters prima zurecht gekommen und die beiden Alten tun das bis heute, während die Jungen sofort Probleme bekommen.
Die Futtersorten sind vom gleichen Anbieter. Ich bestelle sie immer im Wachtel-Shop, da man da auch kleinere Gebinde als die im Landhandel üblichen 25-kg-Säcke bekommt. Außerdem ist die Qualität sehr gut. Das Bio-Alleinfutter enthält 18,8% Rohprotein. Das ist eigentlich gar nicht so wenig. Aber vielleicht fehlte den Wachteln tierisches Protein, denn das Futter ist vegan. Die Legepellets enthalten 19,5% Rohprotein. Man kann sie im Verhältnis 2:1 mit dem Körner-Mix (enthält 10,0% Rohprotein) des gleichen Herstellers anbieten. Das wären dann aber nur 16,33% Rohprotein. Viel zu wenig, meiner Meinung nach! Ich habe nie so viel Körner-Mix dazu gefüttert, da würde einfach zu viel von den Pellets liegenbleiben, was den Proteingehalt der Kost noch weiter senken würde. Es gab eher mal Gurke, Wassermelone oder 'Grünzeug', aber in kleinen Mengen. Zur Zeit gibt es nur die Legepellets und Hanfsamen (über 22% Protein) als Leckerchen dazu. Und da das nicht schnell genug zum Erfolg geführt hat, habe ich noch jeden Tag etwas Rinderhack als Leckerchen gegeben. Seit etwa einer Woche ist wieder Ruhe. Die verletzte Wachtel lebt jetzt mit einer alten Dame im Extra-Abteil. Sie hat sich erholt und legt wieder regelmäßig. Die Terrorwachtel und die ranghöchste alte Dame mussten daher auf die andere Seite der Abtrennung umziehen. Die Chefin arbeitet jetzt daran, die Zehenpicker wieder auf Kurs zu bringen (hatte sie ja bei der Terrorwachtel auch geschafft). Da sich die Tiere kennen und nur durch etwas Volierendraht getrennt sind, gab es bei der Umstrukturierung der Gruppe keine Probleme. Die proteinreicher ernährte Terrorwachtel ist übrigens die ganze Zeit friedlich geblieben. Ich werde noch ein paar Tage mit dem Rinderhack weitermachen und es dann mal reduzieren und versuchen, ob nicht die Legepellets mit Hanfsamen langfristig auch reichen.