Okay, bin zu Zeit krank zu Hause und sitze deswegen direkt vor dem Gehege.
Ich habe ja schon mal berichtet, dass der Eisong hier noch sehr lange nach der Eiablage gesungen wird und dass nach dem Eierlegen mir hier schon häufig aufgefallen ist, dass die Henne danach mit dem Kopf zittern.
Heute wurde ein Ei gelegt in einem der Lieblingsverstecke unter einem Weidenbogen. In den kann ich aber, wenn ich mich anstrenge, von außen hineinlunzen.
Henne Ei gelegt, Eisong erklingt, das Hühnchen kommt aber nicht heraus. Ihre Kolleginnen rufen "Zirpen" nach ihr.
Henne kommt nicht: Eisong.
Die anderen werden immer lauter, Chefin am lautesten, Zweite stimmt im Wechsel mit ein.
Henne kommt nicht, Eisong erklingt. Die Rufe der anderen sind extrem laut. Ich werde neugierig/unruhig, nähere mich dem Versteck. Henne steht leicht gebückt, Hals parallel zum Boden und Kopf etwas eingezogen. Chefin ruft, die Zweite kommt, umrundet Henne im Tunnel und inspiziert das Ei, geht wieder weg. Henne singt den Eisong, nickt immer ganz kurz mit dem Kopf.
Die Kolleginnen rufen. Henne verharrt in ihrer gebückten Position, singt den Eisong.
Das ganze wiederholt sich mehrfach, auch Chefin kommt zu Besuch, scharrt mit dem Schnabel ums Ei. Die Henne singt weiter und nickt=zittert vor und zurück mit dem Kopf.
Dauert mehr als 5 Minuten. Dann kommt Henne heraus immer noch mehr Richtung Boden gedrückt. Eisong erklingt, Zittern. Das Eilied erklingt noch weiter eine gute Viertelstunde lang.
Dann das nächste Huhn ins gleiche Nest und das Spiel wiederholt sich. Eine legt, verharrt in dieser eigenartigen Starre mit Kopf zittern und Eisong singen. Die anderen rufen vom fernen Ende des Geheges, kommen schließlich zu Besuch.
Die Chefin hat ihr Eigeschäft schneller erledigt ist auch schneller wieder da. Jetzt warte ich auf die Letzte der Drei. Sie ist immer wieder im Nest und scharrt um die Eier während jetzt noch die Nachwehen der Chefin erklingen. Die ersten beiden futtern und trinken normal aber schon zwischendurch.
Ich fahre zur Zeit das 10 Lux Lichtprogramm (mit extra Lichtmesserapp ausgemessen) von @Kohlmeise2 in der Hoffnung, dass es die Mauser der Kleinen beschleunigt. Da sie in der Wohnung leben, kann ich nicht mit Kälte oder kurzer Belichtungszeit wirken.
Die Effekte der Lichtstärkenanpassung sind ganz deutlich, wenn auch noch nicht sichtbar beim Gefieder
1) Kleinen scheinen es sehr zu mögen: Sie zwitschern miteinander viel mehr und sind auch wieder sehr kuschelig untereinander. 2) Sie suchen keine Verstecke mehr zum Eierlegen auf. 50% der Eier werden im offenen Bereich im Streu abgelegt, der Rest kaum unter Dach. 3) Ein Ei und 3 Damen: Sobald eine Henne am Eierlegen ist, kommen alle anderen zu Besuch. Im Nest und dann auch auf dem gelegtem Ei wird Probe genistet. Die legende Henne und Ei wird von allen Seiten liebevoll untersucht.
4) Das beschriebene Eierlegeverhalten mit Rufen und Kopfnicken wiederholt sich immer wieder.
Hat denn wirklich keiner so etwas bei seinen Wachteln gesehen? In der Literatur habe ich auch nichts gefunden. Sieht man das vielleicht bei Zuchtstämmen mit kleineren Käfigen?
Ich glaube, ich verbringe nicht so viel Zeit am Stück bei den Wachteln, um sie so genau zu beobachten. In der Voliere sind sie auch eher wie im Freien und schwerer zu beobachten, denn wenn ich komme, kommt ein Teil zu mir und ein Teil versteckt sich. Das normale Wachtelleben ist dann unterbrochen.