ich frage mich gerade, ob ich die Wachtelhaltung aufgeben soll. Vor drei Tagen habe ich eine der Stalltüren aufgemacht, um nach den Futter- und Wassernäpfen zu sehen, und der ganze Bereich war von oben bis unten blutbespritzt. Gleich vorweg: Der Wachtel geht es gut. Habe nur von den Näpfen ein Foto gemacht, nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte:
IMG_3616.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Erstaunlicherweise ist die Wachtel wohlauf, wie gesagt. Sie war an der rechten Schulter/am Hals verletzt und hat wahrscheinlich geflattert und dabei das Blut überall verteilt. Als ich das Desaster morgens entdeckte, hatte die Blutung schon aufgehört, und die Wachtel ist jetzt natürlich isoliert und zeigt keine Beschwerden. Ich hoffe inständig, dass sich da nichts entzündet.
Jetzt aber die Vorgeschichte: Ich habe im Mai mit vier Hennen angefangen, mit denen alles prima lief. Im September wurde dann eine aggressiv, und ich habe sie weggegeben. Im Oktober ist eine an Kokzidiose gestorben. (Habe danach die anderen behandelt, alles desinfiziert und die Erde ausgetauscht.) Da waren's nur noch zwei. Mit denen lief bis vor zwei Wochen wieder alles harmonisch, dann hat eine angefangen, die andere wegzujagen. Da die zweite dann immer schnell in eins ihrer Verstecke geflüchtet ist und wieder Ruhe einkehrte, habe ich gehofft, dass es sich von alleine gibt. Und jetzt das.
Ich frage mich jetzt, ob a) ich irgendwas ganz grundlegend falsch mache oder b) ich total viel Pech habe oder c) eine Zweiergruppe problematisch ist? Ich wollte sie sowieso wieder um zwei oder drei Hennen erweitern, aber eigentlich erst im Frühjahr.
Zum Thema grundlegend falsch machen: Ein paar Sachen habe ich in den ersten Monaten korrigiert. Ich habe anfangs Hühner-Legekorn gefüttert, das zu wenig Eiweiß hatte - daran haben sich die Hennen ziemlich fett gefressen. Inzwischen kriegen sie schon lange richtiges Wachtelfutter. Den Stall habe ich zu zwei Seiten komplett sichtgeschützt, für den Winter zu drei Seiten windgeschützt und von knapp anderthalb auf knapp zwei qm erweitert. Nicht gerade riesig; mehr Platz habe ich leider nicht. Futter- und Wasserstellen habe ich jetzt je zwei, bisschen albern für zwei Hennen, aber dann haben sie Abwechslung. Verstecke und Rückzugszonen gibt es mehrere, und damit sie sich nicht langweilen, kriegen sie ab und zu eine Kolbenhirse oder etwas Körnermix ausgestreut oder Grünzeugsträuße zum Zupfen. Sandbäder gibt es auch zwei. Was ich nicht beeinflussen kann: In dem Hof stehen in einigen Metern Entferung Mülltonnen, in die Nachbarn was reinschmeißen oder die abgeholt werden - ein- bis mehrmals am Tag gibt es also etwas Lärm. Habe allerdings nicht den Eindruck, dass sie sich dran stören.
Ich hoffe nur noch, dass die Gruppengröße das Problem ist oder sonst irgendetwas, das ich ändern kann. Sonst muss ich wohl einsehen, dass die Wachteln bei uns einfach nicht glücklich werden. Wäre sehr, sehr traurig, besonders für meine Tochter, die davon träumt, Küken nachzuziehen. Aber sagt mal, was ihr meint.
Zitat von Tante im Beitrag #3 Mal versucht die Voliere etwas abzudunkeln? Man liest ja oft, dass Wachteln generell zu hell gehalten werden.
Hallo,
vielen Dank für die Antwort. Eigentlich ist es schon nicht gerade hell in der Voliere, weil sie an ihrem Standort im Hinterhof von Oktober bis März überhaupt kein direktes Licht bekommt und zwei Seiten bereits lichtdicht sind (und das Dach). Aber ich kann tatsächlich versuchen, noch mehr Unterholz-Stimmung zu schaffen, indem ich noch eine Seite zumache.
Viele Grüße
Hanne
Hanne Nüte
(
gelöscht
)
Beiträge:
10.02.2016 08:52
#5 RE: Wachtel-Splatter - Ist die Gruppengröße schuld?
Zitat von Tara im Beitrag #2Vom Küken nachziehen kann ich nur abraten. Kannst Du Hähne schlachten?
Hallo Tina,
danke für die Antwort und die Tipps. Zum Thema Brüten: Das kann ich natürlich nur machen, wenn ich jemanden finde, der die Hähne schlachtet. Und es braucht viel Extra-Ausrüstung und Extra-Futter und so weiter. Aber es klingt so, als hättest Du noch andere Bedenken?
Nein, ich habe keine anderen Bedenken. Ich sage, was ich denke. Lediglich, dass zur eigenen Nachzucht mehr gehört, als zur reinen Haltung. Und da es da bereits Probleme gibt, sollten wir erst mal diese lösen.
Stall3untenL.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Außenbereich links: Sandbad, Übergang zum unteren Schutzhaus, Rampe zum oberen Schutzhaus (Durchgang im Augenblick vergittert).
Stall4HausO.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Schutzhaus oben: Sandbad, Futter/Wasser/Grit, Heu-Ecke (die Graswand ist neu, mal sehen, ob die was taugt).
Die verletzte Wachtel ist wieder vollständig fit, und ich habe heute gut durchgeputzt und etwas umdekoriert. Heute Abend mache ich das Gitter weg (mit dem die Streithammel-Wachtel derzeit im obenen Schutzhaus eingesperrt ist) und beobachte morgen, ob sie sich wieder vertragen.
Hanne Nüte
(
gelöscht
)
Beiträge:
17.02.2016 09:02
#8 RE: Wachtel-Splatter - Ist die Gruppengröße schuld?
Wie es aussieht, vertragen sich die Wachteln wieder! Heute früh beim Wasserwechsel saßen sie nebeneinander im oberen Schutzhaus. Vielleicht hat die vorübergehende Trennung geholfen (gut eine Woche), oder das Umdekorieren vorm Wieder-Zusammensetzen, oder sie haben irgendwas untereinander geklärt. Trotzdem bin ich natürlich dankbar für Tipps, wenn ich an deren Wohnsituation noch etwas verbessern kann. Die Gruppe wieder vergrößern will ich auf jeden Fall, weil ich den Eindruck habe: Je weniger Gruppenrückhalt eine Wachtel hat, desto scheuer und gestresster ist sie.
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Offline
Heute früh beim Wasserwechsel saßen sie nebeneinander im oberen Schutzhaus. Vielleicht hat die vorübergehende Trennung geholfen (gut eine Woche), oder das Umdekorieren vorm Wieder-Zusammensetzen, oder sie haben irgendwas untereinander geklärt. Trotzdem bin ich natürlich dankbar für Tipps, wenn ich an deren Wohnsituation noch etwas verbessern kann. Die Gruppe wieder vergrößern will ich auf jeden Fall, weil ich den Eindruck habe: Je weniger Gruppenrückhalt eine Wachtel hat, desto scheuer und gestresster ist sie.