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Dieses Thema hat 21 Antworten
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 Ansteckende Krankheiten
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Helvetiwachtel Offline



Beiträge: 153

04.08.2015 11:32
Kokzidien (Behandlung - Impfung) Antworten

Hallo zusammen

Über vorbeugende Massnahmen gegen Kokzidien gibt es ja schon einige Infos im Forum (Thymian / Oregano, Apfelessig und Knoblauch als Tee). Diese Massnahmen in allen Ehren, aber die Kokzidienerreger sind schon ziemlich fiese und widerstandsfähige Biester, und obwohl ich täglich das Gröbste, und 2x pro Woche das ganze Gehege reinige, habe ich (eher durch Zufall) aufgrund einer Kotprobe nun den Befund bekommen, dass eine meiner Wachteln Kokzidien hat - und bei der flotten Vermehrungsrate gehe ich davon aus, dass es auch die 4 anderen haben. Noch sehen sie fit aus und haben auch weder schaumigen noch blutigen Kot und ich bekomme dann heute oder morgen vom Arzt die Therapie, die er empfiehlt mitgeteilt bzw. die entsprechenden Medikamente; leider ist er selber kein Vogelspezialist und muss sich selber erst mal schlau machen. Zumindest wird generell die Gabe eines Multivitaminpräparates empfohlen… obwohl ich das eigentlich auch regelmässig sonst gebe.

Da Kokzidien ja sozusagen die "Pest des Geflügels" sind, habe ich mal ein wenig gegoogelt, aber nur Infos zu Hühnern gefunden. Da mein Tierarzt eben auch kein Sepzialist ist, wollte ich mal nach euren Erfahrungen fragen.

1. Ich nehme an, ich werde einen Impfstoff bekommen, der über das Wasser verabreicht wird.
Fragen: Soll ich sie über das Trinkwasser geben oder lieber jeder Wachtel persönlich einflössen?
Ist diese Behandlung eine Behandlung des derzeitigen Zustandes oder eine Impfung?

2. Falls es nur eine "vorübergehende Behandlung"ist, kann man die Wachteln nachträglich impfen lassen? (ich habe gelesen, dass Hühnerküken in der Regel zwischen dem 1. und dem 9. Lebenstag geimpft werden können und dann ein Leben lang immun sind). Gibt es das auch für "erwachsene" Wachteln, die bereits legen?
http://www.huehner-haltung.de/krankheiten/kokzidiose.html

3. Habt ihr gehört, ob es diese Impfung auch für Wachteln/Wachtelküken gibt? Warum wird das nicht prinzipiell empfohlen?

4. Ich habe zudem folgendes gelesen: "Die Impfkokzidien sollten ihren Lebenszyklus mindestens dreimal durchlaufen, das heisst die Küken müssen die ausgeschiedenen Oozysten wieder aufpicken können. Deswegen muss es für die Tiere möglich sein, mit dem Kot in Kontakt zu kommen." http://www.aviforum.ch/downloads/Kokzidiose_SGZ_08_10.pdf
Soll ich den Stall denn jetzt säubern / desinfizieren oder nicht?

Bin mal gespannt auf eure Antworten.

Viele Grüsse von der

Helvetiwachtel


Sandmann Offline



Beiträge: 1.328

04.08.2015 21:13
#2 RE: Kokzidien (Behandlung - Impfung) Antworten

Hallo,
folgenden link habe ich gefunden,vielleicht hilft er dir weiter.
ddhuhn.com

ddhuhn.com/2015/03/wachtelkrankheiten
LG Sandmann

musst evt.analog eingeben

LG Sandmann


Helvetiwachtel Offline



Beiträge: 153

06.08.2015 09:55
#3 RE: Kokzidien (Behandlung - Impfung) Antworten

Vielen Dank für den Link.
Leider bin ich immer noch etwas im Unklaren; mein Tierarzt, dem wir mit all unseren Tieren sehr vertrauen, hat sich mit mehreren Kollegen ausgetauscht, aber bisher noch keine konkrete Rückmeldung gegeben, wie weiter zu verfahren ist. Einige Kollegen sagen sogar, dass man Kokzidien bei der geringen Menge, die nachgewiesen wurde, bei einer erwachsenen Wachtel gar nicht behandeln soll; aber sorry, wenn das nicht behandelt wird, kann ich erstens irgendwie gar nicht gut schlafen (die Tierchen sollen ja gesund sein und v.a sind die Kokzidien ja hochansteckend) und zweitens hab irgendwie auch nicht so richtig Bock auf die Eier.

Das Gehege (Holz & Volierendraht) ist, soweit möglich, gründlich gereinigt (inkl. "Einrichtung") mit über 50° heissem Wasser, allerdings leben die auf Naturboden und naja, den kann ich ja nicht desinfizieren... in ihr Wachtelhäuschen, das durch eine Rampe zu erreichen wäre, gehen sie nie, weshalb ich das bisher nicht desinfiziert habe (hätte ansonsten Mitex zur Desinfektion zuhause). Aber da die da nie reingehen und sich die Kokzidien ja im Kot, also auf dem Boden befinden, weiss ich nicht, ob das wesentlich zur Verbesserung führt (oder nur zur eigenen Beruhigung). Ausserdem ist der Stall ja schon wieder infiziert, wenn die erste Wachtel reinkackt...

Bin insgesamt gar nicht zufrieden, wenn da tierarztmässig nichts empfohlen wird.


Tara Offline

Admin


Beiträge: 3.330

06.08.2015 13:22
#4 RE: Kokzidien (Behandlung - Impfung) Antworten

Ich muss mal schauen, was July Planktons Bauernhof da immer zu schreibt, sie kennt sich gut aus damit.

Viele Grüße von Tina

http://wachteltara.wordpress.com


Kohlmeise2 Offline



Beiträge: 294

06.08.2015 16:29
#5 RE: Kokzidien (Behandlung - Impfung) Antworten

Hallo Helvetiwachtel,

sehr vermutlich ist Dein Naturboden das Übel. Japanwacheln vertragen in geringem Maße Kokzidien. Das geringe Maß wird erreicht, indem die Wachteln trocken gehalten werden. Erst wenn es feucht wird, können sich Kokzidien in einem gefährlichem Maße vermehren und damit gefährlich für die Wachteln werden.

Es gibt Wachtelarten, die wesentlich empfindlicher sind als unsere Legewachteln, z.B. die Montezumawachteln. Diese werden grundsätzlich geimpft. Leider kenne ich mich darüber nicht aus. Aber jeder Montezumawachtelzüchter wird das wissen.

Gruß Kohlmeise


Sandmann Offline



Beiträge: 1.328

06.08.2015 21:23
#6 RE: Kokzidien (Behandlung - Impfung) Antworten

Hmm..eine kotuntersuchung habe ich noch nicht gemacht aber es wäre mal interessant zu wissen, was da so drin ist,ohne dass ein Tier sichtlich erkrankt ist.
Bei Menschen gibt es das ja auch,dass sie tbc oder andere Viren in sich tragen,ohne daran zu erkranken.
Ich glaube,es gelesen zu haben,dass ein geringer Befall kokziedien beim Erwachsenen tier nicht patogen ist aber für Küken und geschwächte Tiere hingegen lebendsbedrohlich.
Somit denke ich,dass der eine Tierarzt wahrscheinlich richtig liegt.
LG Sandmann

LG Sandmann


Zimti Offline



Beiträge: 16

07.08.2015 14:06
#7 RE: Kokzidien (Behandlung - Impfung) Antworten

Was genau stand denn im Befund? Gering,mäßig oder hoch?
Haben sie keine anderen Parasiten gefunden?
Darf ich fragen wo du wohnst? Hätte ansonsten zwei Spezialisten für deine Wachteln.
Bei einem geringen Befund Kokzidien wird nicht behandelt, das ist "normal"
Je nach dem was in deinem Befund steht, kannst du sie NICHT Impfen, sondern nur Behandeln.
Geimpft werden darf nur ein gesundes Tier.
Zur Behandlung nimmt man BAYCOX und das ist bitte nicht zu verwechseln mit dem AB Baytril.
Am besten gibt man ihnen dieses mit der Spritze in den Schnabel. Die Dosierung wird nach Gewicht
gerechnet und ist penibelst,genau einzuhalten.
Zu der Hygiene, diese Biester sind echt hartnäckig und man bringt sie nur Weg in dem man täglich
desinfiziert und am besten mit einem Dampfreiniger dahinter geht. Und wie Kohlmeise schon geschrieben
hat wird das bei einem Naturboden nicht viel bringen.
Zu den Vitaminen, Vitamine sollte man erst nach der Behandlung des ABs verabreichen.


Helvetiwachtel Offline



Beiträge: 153

10.08.2015 15:23
#8 RE: Kokzidien (Behandlung - Impfung) Antworten

Aha, na zumindest wurde mir jetzt ein bisschen die Angst genommen. Denn die Damen an sich sind quietschfidel und wirken ansonsten gesund und fit. Auch keine auffälligen Köttel im Gehege (blutig oder schaumig).
Wer war denn das.. Tina? , die alle halbe Jahre Kotproben zum TA bringt? Dachte auch, ja mei, das ist vielleicht ein bisschen oft, aber man sollte das echt mal nach einiger Zeit machen; sofern man denn wissen will, was alles IN der Wachtel drin ist. In meinem Fall wüsste ich es wahrscheinlich lieber sogar nicht...

Zu den Fragen: Der Befund hat eine geringe Menge nachgewiesen; ansonsten keine anderen Parasiten oder so...nur Kokzidien. Ich wohne im Übrigen in der Schweiz in Thun; es gibt in der Thuner Tierklinik partiell eine Exotenspezialistin, die allerdings mein Vertrauen nicht unbedingt geniesst, obwohl ich davon ausgehe, dass mein Tierarzt sie wahrscheinlich schon kontaktiert hat zum Austausch (so viele Tierärzte hat's hier eh nicht).

So ist es also der Naturboden, wie? Hm...dann kann ich anscheinend nur dafür sorgen, dass es drinnen immer schön trocken ist.
Ich frage mich einfach, ob sich die Kokzidien in der Wachtel vermehren werden, aber da hilft wahrscheinlich auch nur gutes Beobachten und wahrscheinlich der Kotproben-Test in regelmässigen Abständen.
Vielen Dank auf jeden Fall für eure fachkundigen Erläuterungen.

Viele Grüsse von der

Helvetiwachtel


Kohlmeise2 Offline



Beiträge: 294

10.08.2015 16:12
#9 RE: Kokzidien (Behandlung - Impfung) Antworten

Hallo Helvetiwachtel,

ein trockener Boden drinnen ist schön, die Kokzidien vermehren sich aber im feuchten Naturboden: Wenn es möglich ist, kannst Du ihn nur überdachen und so einen trockenen Boden draus machen.

Ich will Dir mal ein Erlebnis mitteilen: Vor sehr sehr langer Zeit hatte ich 300 Junghennen von Hühnern in einem Stall, der zu klein war, aber mit zwei Wechselausläufen, die sehr groß waren. Als Kükenfutter wurde ein Aufzuchtfutter mit Anticoczidioticum gefüttert. Im Alter von 9 Wochen regnete es drei Tage fast ununterbrochen. Die Junghennen waren nass, die Kokzidien vermehrten sich sehr vermutlich enorm. Am 4 Tag hörte es auf zu regnen, die Junghennen waren alle in den Ausläufen und der gesamte Kot war leicht rötlich gefärbt. Der erste Gedanke: Rote Kükenruhr!

Sofort wurde Weichfutter mit dem Kükenfutter (hatte ja ein Antikoczioticum) angerührt, auf das sich die Junghennen regelrecht stürzten. Wir haben nicht ein Tier eingebüßt! Wir haben auch keinen Tierarzt gebraucht.

Seitdem habe ich immer in der Vogelzucht, wo es sinnvoll war, sehr auf Trockenheit geachtet. Ganz besonders natürlich nun in vielen Jahren in der Wachtelzucht. Daher kommt auch der Spruch, Wachteln nur "zugfrei und trocken" zu halten. Neuerdings außerdem auch noch aus gutem Grunde "nicht zu hell". Aer das ist ein anderes Thema.

Gruß Kohlmeise


Zimti Offline



Beiträge: 16

11.08.2015 10:24
#10 RE: Kokzidien (Behandlung - Impfung) Antworten

Bei einer geringen Menge brauchst du noch keine schlaflosen Nächte zu haben. Problem an der ganzen Sache ist nur das es nicht
viel bringen wird, nur den Innenstall trocken zu halten. In feuchtem Naturboden können sich schlagartig auch andere Bakterien, Endoparasiten
ausbreiten. Nur mal ein Beispiel, es lässt sich nicht verhindern das Wachteln alles in sich rein stopfen was kreucht und fleucht. Wenn man Pech hat
ist eine Spinne, Schnecke etc. ein Zwischenwirt von diversen Endoparasiten. Und wenn das passiert wird das Ganze Immunsystem der Wachtel geschwächt.
Dann kommen die Kokzidien hinzu und vermehren sich schlagartig. Das hält die robusteste Wachtel auf Dauer nicht aus.
Ich selbst schicke zweimal im Jahr Sammelkotbroben ins Labor da ich nichts auf Verdacht geben will.
Es ist wirklich nur ein gut gemeinter Ratschlag, halte sie trocken!
kontrolliere weiterhin den Kot und auch die Wachteln selbst. Dazu nimmst du eine in die Hand und streichst ihr mit dem Daumen und Zeigefinger rechts und links
Neben dem Brustbein hinunter. So kannst du erkennen ob eine Wachtel abgenommen hat. Vom anschauen alleine fällt einem eine Gewichtsabnahme erst auf wenn es schon
zu spät ist.
War ja klar das du soweit weg wohnst.


Helvetiwachtel Offline



Beiträge: 153

13.08.2015 12:40
#11 RE: Kokzidien (Behandlung - Impfung) Antworten

Danke für die weiterführenden Tipps und eure Erfahrungen.
Regendicht und trocken ist der Stall (v.a. bei den Temperaturen; Luftfeuchtigkeit natürlich ausgeschlossen), aber ja, Spinnen, Ameisen, Asseln und so Zeug spachteln die Wachteln natürlich weg; genau deshalb wollte ich eigentlich auch ein Gehege mit Naturboden. Ich werde die Mädels und die Exkremente also einfach weiterhin gut im Auge behalten.

Mein TA meinte übrigens, dass eine Impfung theoretisch möglich sei, ein wieters Hindernis jedoch auch der Impfstoff sei; er bekomme Medikamente nur über Umwege aus Deutschland, da in der Schweiz nur Mengen für Grossbestände von mehreren 100 oder 1000 Tieren geliefert werden - und davon dann nur was für meine 5 Mädels abzuzapfen wäre eher unwirtschaftlich...wer hätte gedacht, dass es in der Schweiz mal an Pharmaprodukten mangelt...tsssss


Schrotti Offline



Beiträge: 15

22.02.2016 15:12
#12 RE: Kokzidien (Behandlung - Impfung) Antworten

Hallo,
Habe hier mal den SuchBegriff baycox im forum eingegeben und bin hier gelandet. Um nicht nochmal ein neues Thema aufzumachen frage ich mal hier.

Wie haltet ihr das mit der Eierverwertung nach baycox?

Arzneimittelrechtlich sollte man sie ja nicht mehr essen (Ablagerungen des wirkstoffes in den eierstöcken der wachteln ). Beim googeln liest man tausend Meinungen von unterschiedlichen Wartezeiten bis gar nicht mehr essen, da es bei Frauen im gebährfähigen alter zu Missbildungen des Embryos kommen kann (horrorgeschichte?). Ich bin mir unglaublich unsicher. Meine Mädels bekamen Anfang Januar eine nötige Behandlung mit einem Todesfall. Noch legen sie ja nicht. Es wären aber unsere ersten Eier und irgendwie wäre es ein bissel frustrierend, wenn wir alle wegwerfen müssten.


Tara Offline

Admin


Beiträge: 3.330

22.02.2016 15:24
#13 RE: Kokzidien (Behandlung - Impfung) Antworten

Da muss Dir jemand antworten, der schon Kokzidien hatte bzw. Baycox gegeben hat.

Viele Grüße von Tina

http://wachteltara.wordpress.com


Hennchen Offline



Beiträge: 18

23.02.2016 15:07
#14 RE: Kokzidien (Behandlung - Impfung) Antworten

Habe gerade am Sonntag auf einer Börse mit einer jungen Frau gesprochen, die alle ihre Wachteln gegen Kokzidien impfen/behandeln läßt und auch sonst keine Imfpungen auslässt.Scheinbar geschieht das im Kükenalter und ist 1malig im Leben einer Wachtel - so hat sie es mir jedenfalls erklärt.


Tara Offline

Admin


Beiträge: 3.330

23.02.2016 16:38
#15 RE: Kokzidien (Behandlung - Impfung) Antworten

Toll. Du hast nicht zufällig ihren Namen und ihre Adresse, dass man sie fragen kann, was sie da für ein Zeug erzählt hat?

Viele Grüße von Tina

http://wachteltara.wordpress.com


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