seit einigen Monaten lese ich hier mit. Seit ein paar Wochen bin ich angemeldet und habe mich kurz vorgestellt und nun kommen die ersten Fragen
Meine Kollegin hält Wachteln und hat mir schon einiges erzählt, die Informationen aus diesem Forum haben mich auch darin bestärkt, dass Wachteln die richtige Wahl für mich sind. Meine Familie findet das auch gut und darum habe ich schon eine größere Voliere (3,00x1,70x2,00m LBH) im Garten geplant, aber noch nicht gebaut. Die Grundausstattung - und auch noch viel mehr - habe ich vom Wachtelshop erworben und wollte dann alles in Ruhe anschauen, planen und langsam angehen. Die Tiere sind hauptsächlich als eierlegende Ziervögel gedacht, aber auch 2-3 Mal im Jahr wenige Eier ausbrüten für Fleischnutzung. Die Ziervögel bekommen dann bestimmt auch alle Namen und werden eingehend von den Kindern studiert, bei den anderen denke ich, dass die nur 6 Wochen beobachtet werden können.
Doch es kam anders, wie so oft. Meine Kollegin hat mich mit Bruteiern überrumpelt. Ein paar Tage war ich in Urlaub und plötzlich steht sie vor mir und meint, dass ich doch anfangen wollte. Sie hätte dann auch noch gerne eine Henne, wenn das Tier dann groß genug ist, dass es in ihre Gruppe passt. Hmmm, jetzt ging es also doch schneller als gedacht. Den Brüter hatte ich schon und sogar schon eingelaufen, ein Janoel 12, der bei mir aber mit BK9-12 beschriftet ist. Die Eier hinein, drei Tage die Finger bei mir halten und dann auch die Wendeautomatik anwerfen. Das alles hat schon gut geklappt. Die Luftfeuchte schwankt zwischen 61 und 71%, im Mittel sollte es aber reichen. Doch nun rückt der Zeitpunkt näher, an dem es Ernst wird (Tag 10) und meine Unsicherheit steigt. Darum hier ein paar Fragen, die ich beim Suchen und Mitlesen noch nicht ganz klar beantwortet bekommen habe:
1. Schlupfzeit im Janoel 12 Nimmt man beim Janoel 12 am 14. Tag das obere Gitter ab, und legt die Eier auf ein Handtuch auf das untere Gitter oder wie handhabt Ihr das in den letzten drei Tagen? Über dem oberen Gitter ist nicht so viel Platz, finde ich.
2. Technik der automatischen Wendung Mit welchem Abstand habt ihr die "Eierhalter" im Janoel 12 befestigt, bei mir sind es sieben offene Rillen zwischen den Haltern, also in jeder achten Rille steckt so ein Halter. Doch bei einigen Eiern habe ich gesehen, dass sie zu viel "Spiel" haben und sich verkeilen, darum wende ich zusätzlich zum Motor noch drei Mal per Hand und kontrolliere die Lage. ISt das übertrieben oder hätte ich sie anders einstellen sollen?
3. Überwinterung Ist es noch möglich, die Wachteln in Außenhaltung zu bringen oder ist eine Innenhaltung im ersten Winter angebracht? Klar, keiner weiß ob Weihnachten 13 Grad oder Frost ist, aber eine Empfehlung wäre gut, da ich dann den Schuppen entsprechend vorbereiten müsste oder einen großen Kükenstall im Keller aufbauen werde.
4. Kükenaufzucht Die ersten Tage möchte ich die praktischen Plastikboxen von Ikea nutzen, die sind 50x40x50cm und bieten eine einfache Reinigung bei hoher Stabilität. Da kann ich die Küken schnell in den nächsten umsetzen und habe so immer eine saubere Umgebung und wenig Stress, während ich den anderen reinige. Mohn und Aufzucht-Futter habe ich auch vom Wachtel-Shop. Muss ich da noch was ins Trinkwasser geben? Tinnkturen, Vitamine oder auch Oreganotee statt Trinkwasser wird ja von einigen Forenmitgliedern empfohlen, ist das notwendig? Den Tee mache ich ja gerne, aber sonstige Zusätze sehe ich eher skeptisch.
5. Farbschläge Da meine Kollegin erst heute mit Bildern Ihrer Tiere zu mir kam, habe ich nun ein weiteres Problem. Mir ist die wildfarbige, also natürliche Färbung am sympathischsten, Farbformen finde ich interessant, aber wäre nichts für mich. Ein buntes Gemisch finde ich fatal, da es die reinen Zuchtformen gefährdet. Und was sehe ich mit Erschrecken? Es ist ein gelber Hahn, eine wildfarbene Henne, eine silberne Henne usw. Nun bin ich prompt in die Falle meiner eigenen Ansprüche gegangen. Da ich nicht groß Züchten und abgeben möchte ist es eigentlich nicht so schlimm, aber da meine kleine Tochter ein Tier auswählen und als eigenes bezeichnen darf, bin ich an diese Tiere wohl vorerst gebunden und kann sie nicht im Frühjahr einfach austauschen. Doch hier schon mal die Frage: Hat noch jemand wirklich über Generationen reine wildfarbene Tiere, womit ich eine kleine Zucht aufbauen könnte und auch blutsfremde Hähne für die Vermeidung von Inzucht.
Oh je, es ist spät und ein langer Roman geworden, hoffe es macht Euch nichts aus.
Die FAQ und Deinen Blog kenne ich, aber es gibt für alle Aspekte immer so viele, auch unterschiedliche, Antworten, dass ich bei manchen Dingen lieber noch mal nachfrage.
Grundsätzlich fühle ich mich gut vorbereitet, nur etwas überrumpelt, und gerade bei diesem Brüter habe ich noch spezielle Fragen, weil ich die Fehler nicht alle selber machen möchte. Auch Punkt 3. ist eher Unsicherheit. Ich wohne im schönen Köln und bin mit etwas höheren Temperaturen als das nähere Umland gesegnet, wir haben zur Zeit Nachttemperaturen von etwa 13 Grad, aber trotzdem möchte ich Eure Meinung und Erfahrung hören, da bereits Anfang August in diesem Forum von weiterem Brüten abgeraten wurde, wenn man die Tiere nicht im Haus/Stall unterbringen kann.
fange mal an: zu 1: jap, obere gitter die letzten 3 tage raus. aber ohne handtuch, sonst kommt die luftfeuchtigkeit nicht hoch. das gitter ist eng genug, so dass sie nicht mit den zehen rein kommen.
zu 2: sortiere die eier etwas nach dem umfang, so dass sie sich nicht verkannten. hin und wieder wird das trotzdem passieren. da man täglich den wasserstand kontroliert, kann man dann die eier wieder richten. den genauen abstand weis ich leider nicht mehr.
zu 3: wenn du jetzt erst anfängst zu brüten, dann schlüpfen die ende sept. sind dann erst anfang/mitte nov. voll befiedert. finde ich zu spät um die dann an die außentemperaturen zu gewöhnen. würde sie also erst nach den eisheiligen raus setzen. aber vielleicht ist hier noch jemand anderer meinung.
zu 4: ziehe meine nur mit wasser auf. oreganotee kann, hab ich auch schon probiert, aber nur weil eins schwächelte. ist trotzdem gestorben. war bei allen bruten jedoch das einzige was nach dem ertsen tag noch gestorben ist. also zusätze müssen nicht.
zu 5: hat bestimmt jemand. vielleicht noch mal an die pinnwand schreiben, dann bekommt es auch der rest mit.
Bei Punkt 1 habe ich so viel von Glätte des Bodens und Spreizbeinen gelesen, dass ich das schon in den ersten Stunden im Brüter mit dem Handtuch vermeiden wollte.
so glatt ist das gitter nicht. aber wenn du etwas rein legen willst, dann lieber zewa (leicht anfeuchten), aber bitte keine handtücher, in den kleinen fasern können zehen steckenbleiben und du bekommst probleme mit der luftfeuchte.
bitte bei solchen expirimenten immer die luftfeuche im blick behalten, sonst sind spreitzfüße dein geringeres problem, weil nichts schlüpft.
Hallo. Habe gerade gelesen das man das obere gitter raus tut in den letztn 3 tagen. Ich hab das bei meiner ersten brut nicht gemacht da in der beschreibung stand das man nur das schwarze gitter (also wo die eier drin sind) raustun sollte damit sie sich nicht mehr drehn. Also machen das alle so das sie den oberen weisen gitterteil rausnehmen??? Lg
Hab ich beim ersten mal auch nicht gemacht und dann festgestellt, dass es nach oben echt eng ist, die küken können sich nicht richtig aufrecht hinstellen. bei wachteln geht es noch, aber bei enten oder hühnern ist es schwieriger. hab dann noch mal nachgelesen und verstehe es so, dass das obere gitter mit raus kommt. klappt dann besser.
Hatte den oberen Boden rausgenommen und die Eier auf den unteren gelegt.
Bei der Kontrolle heute morgen war es noch ruhig, nur ein Ei lag woanders als Abends. Dann heute Nachmittag gegen 15.30 Uhr ... das erste Küken ist geschlüpft. Hurra!
Gegen 19 Uhr noch ein weiteres, vor unseren Augen hat der "Deckel" geklappert und nach vielen Versuchen hat es geklappt und ein neues Leben ist aus dem Ei geschlüpft. Um sie nicht zu sehr zu stören, weil ich nur mit Blitz fotographieren konnte, habe ich nur ein Bild gemacht.
Nun geht es also doch schon los bei mir, hatte mich schon seelisch auf den Frühling vorbereitet, weil die Bruteier nicht optimal gelagert waren und die Kollegin die einfach ins warme Büro gestellt hatte.
ganz wichtig, NICHT aufmachen!!! erst morgen früh, wenn die alle trocken sind. sonst gefährdest du die nachzügler! egal wie neugierig man ist. von der seite reinschauen auch mit taschenlampe ist ok. aber NICHT aufmachen.
Und dann waren es schon neun. Bisher alle mit offenen Augen und gesunden Füßen. Da sie mit den Eieren Fußball spielten und es im Brüter langsam eng wurde, habe ich sie nun doch ins Kükenheim gesteckt, d.h. die ersten haben über 24 h, die letzten evtl. nur bis zum Abtrocknen drin gehockt.