Hallo zusammen! Ich habe ein kleines Problem mit meinen Legewachteln (5 Hennen + 1 Hahn auf 3 Etagen).
Einen Tag nach meinem Urlaub hat sich eine Wachtelhenne schwer am Schnabel verletzt und blutete unaufhörlich. Es war nur ein kleines Stück weggebrochen, aber wie gesagt wollte es ewig nicht aufhören zu bluten. Da wird einem erstmal wirklich bewusst was für eine Schweinerei in der Industrie fabriziert wird, wenn dort die Schnäbel abgesägt oder abgeschliffen wird. Ich dachte jedenfalls das sie jetzt Hops geht. Jedenfalls wurde sie für einen Tag separiert, so dass sie ihre Ruhe haben kann und sich auskuriert. Das hat Gott sei dank auch alles funktioniert. Doch als sie wieder zu der Gruppe geführt wurde, hat sich eine Henne sofort auf sie gestürzt und auf sie eingepickt. Der Hahn ist dazwischen gesprungen und hat die aggressive Henne erstmal zurecht gestutzt, aber das Verhalten hat sich nur minimal gebessert. Wenn beide auf ein und derselben Etage sind, wird die verletzte sofort verscheucht. Außer wenn der Hahn zugegen ist
Ich spiele jetzt schon mit dem Gedanken die aggressive Henne für einen Tag von der Gruppe zu entfernen, damit sie wieder runter kommt. Oder ist das normal, und es wird gerade die Hackordnung wieder hergestellt? Wenn ja, wie lange dauert das in der Regel? Seltsam ist auch, dass es wirklich nur eine einzige ist, die so aggressiv reagiert. Alle anderen sind total entspannt. Es stellt sich in dem Zusammenhang auch die Frage wie die Verletzung zustande kam. Ich habe aber im Vorfeld keinerlei Aggressivität beobachten können.
Hat jemand hier schon Erfahrung mit solche einem Verhalten?
Naja, was heißt normal, auf jeden Fall kann man sagen, dass wir solche und ähnlich Stories hier regelmäßig hören. Wachteln werden sehr schnell unterschätzt, was die "Brutalität" angeht.
Du schreibst dass die verletzte Henne für einen Tag separiert war. Wie weit war denn der Heilungsprozess schon voran geschritten? Die Beobachtungen häufen sch hier im Forum, das einzelne Tiere auf verletzte Tiere immer wieder sehr agressiv reagieren, fast als ob sie in eine Art "Blutrausch" fallen würden. Was genau dran ist und wie genau sich das erklärt ist natürlich die Frage.
Ja, wenn die Henne weiterhin aggressiv ist, würden ich es mit deinem Vorschlag versuchen.
liebe Grüße Marie ________________________________________________________________________________________
"Artgerechte Wachtelhaltung ist tiefgekühlt oder in der Pfanne!" (O-Ton mein Vater)
vielfach werden die Wachteln zu hell gehalten, das wird bei diesem Sonnenwetter noch sehr verstärkt. Abdunkeln hilft meistens. Vögel sehen dreimal stärker als Menschen und finden Futter und Wasser auch halbdunkel.
In den letzten Stunden hat sich die Situation zusehendst gebessert. Die Henne wurde auf der gleichen Etage akzeptiert, wenn auch nur mit gehörigem Sicherheitsabstand.
Zum Krankheitsbild: Am Morgen habe ich die Verletzung bemerkt und die Wachtel auf der oberen Etage des Stalls separiert. Wie schon gesagt besteht der Stall aus 3 Etagen (insgesamt 1,5 m² + Auslauf), welche voneinander abgeschottet werden können. Die Verletzte war dann auf der obersten erstmal isoliert. Die Blutung ließ sich nicht stillen und ich habe dann mit meiner Freundin beschlossen, das wenn es nicht besser wird, ich das Tier erlösen werde. Durch den erhöhten Blutverlust hatte sie auch schon im Vergleich zu den anderen sehr helle Beine. Intuitiv hat sie dann den Kopf ins Gefieder gelegt, um die Blutung weiter zu verhindern, was aber nicht 100%ig klappte. Erst das Sandbad brachte etwas Abhilfe und der Sand half die Blutung letztendlich zu stoppen, indem etwas davon am Schnabel "kleben" blieb. Gefressen und getrunken wurde Gott sei Dank weiterhin und es wurde den ganzen Tag dann geschlafen. Am nächsten Morgen war sie dann überraschend aktiv und wollte merklich wieder zu den anderen. Zu diesem Zeitpunk war keine offene, blutende Wunde erkennbar, da wir hier auch schon von aggressiven Reaktionen auf Farbe Rot, oder Blut gehört haben.
Toi, toi, toi... bisher ist weiterhin alles wieder friedlich!