Den Link hab ich gelesen und es hat sich nix an meiner Meinung geändert. Wenn du dir die Mühe gemacht hättest auf meiner Beitragsunterschrift zu gucken, wäre dir aufgefallen, dass ich ebenfalls ein engagierter Rassegeflügelzüchter bin. Und selbst als solcher sehe ich keinen Sinn darin 10 Jahre lebensunfähige Tiere zu züchten, bis mit viel Glück ein Tier überlebt und ein zweifelhaftes Leben führt.

Ich versichere hiermit, dass mein Wissensstand hier eine vollkommen sachliche Beurteilung erlaubt. Und gerade in der Diskussion um das zukünftige Tierschutzgesetz bin ich sehr engagiert. Sowohl als Biologe und auch als Rassegeflügelzüchter. Ich bin hier sehr gespalten aber für diesen Farbschlag habe ich wenig Verständnis. Und nur, weil du das mit deinem Gewissen vereinbaren kannst müssen wir das noch lange nicht!

Qualzucht besteht, sobald ein Züchter wissentlich mit Tieren züchtet, bei denen sich ergibt, dass ein Großteil der Tiere die schlüpfen/geboren werden behindert sind oder absterben oder ein durch Schmerz, Leid oder Verhaltensstörungen beeinträchtigtes Leben führen müssen.

Das mit dem Teilalbinismus war ein "evtl", weil das in diesem Thread schon umher geschwirrt ist. Außerdem wird bei anderen Tierarten (hauptsächlich Mammalia! Vergleich hinkt ich weiß!) bereits vom Teilalbinismus gesprochen, wenn sowohl Augen als auch Fell/Federkleid aufgehellt sind. Da dies hier definitiv gegeben ist, solltest du es zumindest nicht kategorisch ausschließen, auch wenn ich mir jetzt nicht die Mühe mache es näher zu ergründen, da ich dies Thema irrelevant finde. Ob nun Teil- oder Vollalbino ist für die Diskussion unwichtig.

Liebe Kohlmeise, ich habe nur eine Frage gestellt (lies dir meinen Beitrag noch mal durch) und wenn sie sehbindert wären, dann fände ich es eine Qualzucht! Und dabei bleibe ich auch. Wenn sie nicht sehbehindert sind und keinerlei Einschränkungen haben ist doch alles gut ;)
10 Jahre lebensunfähige Tiere zu züchten ist für mich keine seriöse Zucht, sorry.
Ich habe jeden Tag mit Züchtern (andere Tiere)zu tun und meine eigenen Meinung darüber

Hallo Faladrin,

wenn Du Dich deutlicher ausdrückst, wirst Du schon verständlicher. - In meinem ersten Beitrag habe ich meine Bedenken aber bereits deutlich geäußert. Im zweiten ging es mehr darum, dass man nicht grundsätzlich jede Mutante verdammen soll. Dass in den USA, wo es sicher den Begriff Qualzucht gar nicht gibt, ein älterer Herr 10 Jahre lang den Versuch macht, aus einer nicht sehr lebensfähigen Farbmutante eine lebensfähige zu züchten, kann man ihm sicher nicht übel nehmen. Es war bei seinem riesigen Vogelbestand nur ein winziger Teil, der nebenbei lief. Wie man sieht, am Ende doch mit Erfolg. Das muss man anerkennen. Sicher wusste er auch, dass es Beispiele gibt, bei denen aus fast nicht lebensfähigen Mutanten durch weitere Mutationen voll lebensfähige Lebewesen entstanden sind. Ein Beispiel: In den 1940er Jahren fielen in England die ersten Albinos bei Guppys (wird Dir sicher ein Begriff sein). Es gab Mühe, diesen Albinobestand überhaupt am Leben zu halten. Seit Jahrzehnten (ich habe sie 1992 bekommen) gibt es schöne rotäugige Albinoguppy, die sich in ihrer Lebenskraft von keinem anderen Farbschlag unterscheiden. Ein zweites Beispiel zeitnah: Die jetzt vorhandenen Zimter bei den Legewachteln haben auch wie alle Zimter in der Vogelwelt (wenn sie richtig benannt worden sind) anfänglich rote Augen mit entsprechender Sehschwäche. Die Aufzucht war aber kein Problem, wenn man es richtig machte. Nach der Aufzucht von etwa 100 Wachteln fiel bei mir eine dunkeläugige, die nicht nur ihre Zimt-Geschwister, sondern auch alle andersfarbigen in der Entwicklung überholte. Vermutlich ist das anderswo auch passiert, denn die Dunkelaugen sind inzwischen gut bekannt und ihre Verbreitung ist im Gange. Und das ist gut so: Die Zimter sind mit Abstand der von Natur aus friedlichste Farbschlag der Japanwachteln (Gründe dafür sind bekannt, würde aber hier zu weit führen). Bei den vielen Klagen in den Foren über Unverträglichkeit der Wachteln ist das sehr erfreulich. Sollte man das nicht nutzen? 1982 wurden die Zimter beschrieben und 2011 geschieht dieser Glücksfall. Als Rassegeflügelzüchter müsstest Du doch wissen, welche Reaktionen so etwas auslöst.

Mit Deiner Definition der Qualzucht komme ich nicht ganz mit. Meist handelt es sich um mit Letalfaktoren behafteten Genen, mit denen aber ein gestandener Züchter umzugehen weiß. Aber bitte nicht gleich wieder denken, ich sei für Letalfaktoren. Ich bin froh, dass die Wachteln mit Dil-Faktor in Deutschland offensichtlich verschwunden sind. Fraglich sind nur die Gelben, aber auch da besteht der Verdacht, dass unsere jetzigen Gelben entweder aus einer anderen Mutation stammen oder, wie ich vermute, durch Mutation den Letalfaktor verloren haben. Das wird gerade geklärt.

Liebe Grüße Kohlmeise

Hallo Claudia,

wie Du siehst, gehen unsere Meinunge gar nicht so weit auseinander.

Liebe Grüße Kohlmeise

Hat eigentich wer Bilder der Tiere?

Diese Mutation ist mittlerweile in verschieden Farben ...auch Kombinierbar wie der Rotbrust Faktor in Deutschland bei mehreren Züchtern vorhanden.
Bilder unter anderem auf Facebook und bei einer Kleinanzeigen Seite .....

Genaueres per Nachricht :)

ok, danke!